MV auf der ITB: Schwerpunktthema Wasser
Die Seebrücke in Prerow, die Wiedereröffnung des Meeresmuseums in Stralsund und der erste Sail-Grand Prix in Sassnitz: Mecklenburg-Vorpommern präsentiert sich mit vielen Neuerungen auf der ITB.
"Wir fahren mit Neugier und Zuversicht, aber auch mit ein wenig Besorgnis nach Berlin", so Mecklenburg-Vorpommerns Tourismusbeauftragter Tobias Woitendorf kurz vor der Internationalen Tourismus-Börse (ITB), der weltgrößten Reisefachmesse. Eine aktuelle Umfrage des Tourismusverbandes habe ergeben, dass die Hälfte der hiesigen Urlaubsbranche mit dem vergangenen Jahr zufrieden war, die andere Hälfte aber nicht.
Zwar seien die Umsätze weiter gestiegen, die Erträge angesichts steigender Kosten aber nicht mit. Immerhin: Der Tourismus weltweit boomt. Und Woitendorf vermutet, dass die Krisen auf der Welt dazu führen könnten, dass mehr Deutsche ihren Urlaub im eigenen Land verbringen. Dazu kommt, dass es nach vielen Jahren wieder Flugverbindungen aus der Schweiz und aus Österreich zum Flughafen Rostock-Laage gibt.
Tourismus auf und an Seen und Flüssen stärken
Im vergangenen Jahr konnte Mecklenburg-Vorpommern mit einem Weltstar aus Greifswald punkten: Der Maler Caspar David Friedrich war allgegenwärtig. Diesmal präsentiert sich das Land auf der ITB mit dem Schwerpunktthema Wasser, also nicht nur mit der Ostsee, sondern vor allem den vielen Seen und Flüssen, die das Land ausmachen.
Wobei in dem Bereich noch einiges zu tun ist: Zwar können Gäste auf dem Wasserwege direkt aus der Landeshauptstadt bis ins Herz Mecklenburg-Vorpommerns gelangen, aber die Infrastruktur lässt an einigen Stellen noch zu wünschen übrig. Vor allem an stark frequentierten Schleusen wie in Mirow, Diemitz, Strasen oder Canow gab es in der Vergangenheit oft lange Wartezeiten. Teils ist die Mechanik veraltet, teils fehlt ganz einfach Personal. Um den Tourismus auf und an den Gewässern weiter voranzubringen, soll es auf der Messe ein Arbeitstreffen mit Brandenburg und Berlin geben, die sich vorgenommen haben, noch stärker als bisher zusammen zu arbeiten.
Schullandheime erstmals wieder mit dabei
Zum ersten Mal seit langem wieder mit auf der ITB ist der Landesverband der Schullandheime - und das, obwohl es die nur für Jugendreisen reservierte Messehalle überhaupt nicht mehr gibt. Verbandssprecher Stephan Schiller hält es trotzdem für wichtig, in Berlin präsent zu sein und mit Partnern ins Gespräch zu kommen. Denn den Jugendherbergen und Schullandheimen im Land gehe es extrem schlecht.
Eine Umfrage, bei der in der vergangenen Saison rund 500 Lehrer und Betreuer zu Wort kamen, ergab: Es gibt immer mehr Kinder und Jugendliche, die an Gruppenreisen nicht teilnehmen können, weil das Geld in der Familienkasse nicht ausreicht. Und: Es gibt immer mehr junge Menschen mit psychischen und sozialen Problemen, so dass eigentlich mehr Betreuer mitreisen müssten. Aber auch dafür seien weder Personal noch finanzielle Mittel vorhanden. Schiller: "Das ist ein strukturelles Problem, für das wir Unterstützung von der Politik brauchen."
Die Kraft des Wandels
Der Klimawandel, eine sich verändernde Arbeitswelt, die Herausforderungen der Digitalisierung - auch darüber wird die Reisebranche in den nächsten Tagen viel diskutieren. Die ITB findet vom 4. bis zum 6. März in Berlin statt. Seit dem Ende der Corona-Pandemie ist die Messe keine Publikumsmesse mehr, sondern richtet sich nur noch an Fachpublikum. Das Messethema des Jahres: "The Power of Transition lives here" - "Hier lebt die Kraft der Wandels".
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