Ludwigslust-Parchim bekämpft Eichenprozessionsspinner
Im gesamten Landkreis Ludwigslust-Parchim ist am Mittwoch per Hubschrauber ein Biozid gegen die Schmetterlingsraupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) versprüht worden. Die Haare der Raupen können heftige allergische Reaktionen auslösen.
Der Hubschrauber flog nach Angaben eines Kreissprechers über Straßenabschnitten mit Bäumen, die vom Eichenprozessionsspinner befallen sind. Eigentlich hätte der Hubschrauber schon am Dienstag zum Einsatz kommen sollen, der Start wurde aber wetterbedingt verschoben. Eigentlich sollte auch noch am Donnerstag geflogen werden, doch wie der Kreis am Mittwochabend mitteilte, konnte der Einsatz wegen der guten Wetterbedingungen noch am Mittwoch abgeschlossen werden.
Straßensperrungen im Einsatzgebiet
Betroffene Straßenabschnitte wurden jeweils für etwa 20 Minuten gesperrt. Insgesamt handelt es sich um etwa 80 Kilometer. Eine Karte mit den Einsatzorten ist auf der Internetseite des Landkreises einsehbar. Außer Autofahrern mussten auch Tierhalter aufpassen: Nutztiere sollten dem Kreissprecher nach in den Stall geführt werden oder einen Sicherheitsabstand von 200 Metern einhalten. Es sei sonst zu befürchten, dass Tiere vor dem tief fliegenden Hubschrauber zu fliehen versuchen.
Heftige allergische Reaktionen
Die EPS-Raupen besitzen Brennhärchen, die zu schmerzhaften Ausschlägen, Augenreizungen und Atembeschwerden, aber auch zu Schwindel, Benommenheit und allergischem Schock führen können. Das Landesamt empfiehlt daher, die Raupen nicht zu berühren. In Kontakt mit den Brennhaaren könnte man allerdings auch durch Verwehungen kommen. Dem Sprecher zufolge werden die Eichenalleen regelmäßig überwacht. Würden dabei Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt, komme die Stelle auf die Liste der zu behandelnden Abschnitte. Eine Behandlung halte etwa ein bis zwei Jahre vor, ehe der Schmetterling zurückkehre.
"Foray ES" greift nur EPS an
Dem Kreis Ludwigslust-Parchim nach erfolgt die EPS-Bekämpfung aus der Luft mit dem Produkt "Foray ES". Es sei ein biologischen Insektizid auf Basis eines Bodenbakteriums. Der Wirkstoff werde vom Umweltbundesamt für die EPS-Bekämpfung empfohlen. Er wirke nur auf Schmetterlingsraupen und sei ungiftig für Menschen oder andere Wirbeltiere. Der Landkreis schreibt auf seiner Website, dass auch Bienen und andere Insekten nicht von dem Einsatz betroffen sind. Bisher ist in Mecklenburg-Vorpommern nur der Landkreis Ludwigslust-Parchim vom Eichenprozessionsspinner in einem Ausmaß betroffen, das die Behörden zu Gegenmaßnahmen greifen lässt.