LNG-Terminal Rügen: "Neptune" in Mukran eingetroffen
Das Regasifizierungsschiff "Neptune" hat im Hafen Sassnitz-Mukran auf Rügen festgemacht. Es wird nun für den Regelbetrieb vorbereitet. Auch die "Energos Power" wartet auf ihren Einsatz als LNG-Terminal.
Die Betreibergesellschaft Deutsche ReGas hatte die rund 280 Meter lange "Neptune" seit Dezember 2022 im Industriehafen Lubmin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) stationiert. Anfang Mai wurde es für Wartungsarbeiten in eine Werft verlegt. Nun ist es an seinem Liegeplatz im Hafen Mukran angekommen. Dort soll das Schiff Flüssigerdgas zur Einleitung ins Erdgasnetz umwandeln.
Zweites Schiff wird erwartet
In den kommenden Tagen werde auch das zweite Regasifizierungsschiff "Energos Power" erwartet. Zusammen mit der "Neptune" soll es das Energie-Terminal "Deutsche Ostsee" vervollständigen und umgewandeltes Erdgas mit einer jährlichen Kapazität von 13,5 Milliarden Kubikmetern ins deutsche Leitungsnetz einspeisen. Das würde nach Angaben der Betreibergesellschaft bis zu 15 Prozent des gesamtdeutschen Erdgasbedarfs decken.
Schwimmendes Doppelpack
Bei den Schiffen handelt es sich um sogenannte Floating Storage and Regasification Units (FSRU). Das sind Schiffe, die das stark gekühlte LNG nicht nur laden, sondern auch erwärmen und dadurch zurück in einen gasförmigen Zustand versetzen und als Erdgas einspeisen können. Ähnliche Anlagen gibt es bereits in Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel.
Erdgas von Mukran nach Lubmin
Das Rügener Terminal ist über eine eigens gebaute Pipeline mit dem Gasleitungsknotenpunkt in Lubmin verbunden. Das Terminal ist umstritten. Kritiker sprechen von nicht benötigten Überkapazitäten und Schäden für Umwelt und Natur. Der Bund verteidigt das Rügener Terminal unter Verweis auf die Versorgungssicherheit. Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine hatte er den Ausbau einer eigenen Importinfrastruktur für LNG forciert, um unabhängiger von russischem Gas zu werden.