An der Steilküste unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage in Sellin zeichnet sich ein Riss ab. © Arne Fründt Foto: Arne Fründt
An der Steilküste unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage in Sellin zeichnet sich ein Riss ab. © Arne Fründt Foto: Arne Fründt
An der Steilküste unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage in Sellin zeichnet sich ein Riss ab. © Arne Fründt Foto: Arne Fründt
AUDIO: Drohne soll Riss an Rügens Steilküste kontrollieren (1 Min)

Küstenabbruch droht: Risse an Rügens Steilküste werden kontrolliert

Stand: 03.02.2025 12:05 Uhr

Risse in der Steilküste unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage in Sellin auf Rügen werden vom Amt Mönchgut-Granitz schon länger beobachtet. Wegen hoher Wasserstände und anhaltender Feuchtigkeit werden sie aktuell größer. Deshalb sollen die Kliffkannte abgesperrt und der Hochuferweg verlegt werden.

In Sellin auf Rügen (Landkreis Vorpommern-Rügen) haben sich Risse in der Steilküste, die bereits im Sommer erstmals beobachtet worden waren, aufgrund der vielen Regenfälle vergrößert. Mitarbeiter vom Amt Mönchgut-Granitz haben den Bereich am Montagvormittag kontrolliert. Akute Abbruchgefahr bestehe nicht, hieß von Amtsleiter Arne Fründt. Die anhaltende Feuchtigkeit und die hohen Wasserstände in den vergangenen Wochen könnten aber dafür sorgen, dass es zu Veränderungen am Kliff kommt. "Sobald es taut und neuer Regen dazukommt, kann es zu einem Abrutsch kommen", so Fründt. Der Weg an der Steilküste oberhalb der Bunkeranlage soll nach NDR Informationen deshalb landeinwärts verlegt werden. Dort stehe die Uferkante weit über. Darunter gab es bereits größere Abbrüche.

Kontrolle von oben und unten

Der Hang unterhalb des ehemaligen Bunkers an der Steilküste in Sellin. © Arne Fründt Foto: Arne Fründt
Eine 50 Meter breite und 20 Meter lange Scholle am Hang unterhalb des Bunkers wird in absehbarer Zeit abrutschen.

Ein 50 mal 20 Meter großer Bereich im Hang zeichne sich deutlich ab, hieß es. Er könne rutschen, nur wann sei unklar. Mit einer Drohne soll der Bereich nun noch genauer angeschaut werden. Den Riss unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage beobachtet Fründt nach eigenen Angaben mit seinem Team schon länger - seit dem vergangenen Sommer verstärkt. Die Kontrollen erfolgen dabei sowohl von unterhalb als auch von oberhalb. Ganz deutliche Risse zeigen sich 15 Meter unterhalb der Kliffkante, die rund 30 Zentimeter tief sind. Das sei mehr als noch im vergangenen Jahr, schätzt der Amtsleiter die Situation ein.

Drohne soll besseren Überblick verschaffen

An der gesamten Steilküste hat Fründt mit seinem Team Risse festgestellt. "Die sind aber nicht bedenklich. Momentan liegen Lehmsegmente am Boden, die dem ganzen noch Halt geben", sagt der Amtsleiter. Die Steilküste ist an der betreffenden Stelle etwa 60 Meter hoch. Im Amt werde zeitnah entschieden, was in diesem Bereich unternommen werden soll. Nun soll eine Drohne zum Einsatz kommen. Von ihren Bildern erhofft sich der Amtsleiter einen besseren Überblick. Mit der Technik sei es möglich, sich einzelne Bereiche aus der Nähe anzuschauen. 

Strand ist für Spaziergänger frei

Für Spaziergänger ist der Strand unterhalb der Steilküste derzeit noch zugänglich, allerdings werden sie mit Schildern auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht und sollten den Bereich möglichst meiden, bittet Amtsleiter Fründt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Greifswald | 03.02.2025 | 13:00 Uhr

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