Kran-Havarie: Taucher pumpen Öl und Diesel ab
Im Rostocker Überseehafen laufen trotz Windstärke sechs die Vorbereitungen für die Bergung zweier rund 440 Tonnen schwerer Mobilkräne vom Grund des Hafenbeckens. Sie waren am Freitag beim Verladen auf ein Schwerlastschiff ins Wasser gestürzt und liegen seitdem in elf Metern Tiefe auf dem Grund. Wann genau sie geborgen werden, steht aber noch nicht fest, wie Sprecher des Kranherstellers Liebherr und des Hafenamtes sagten. Die Behörden und der Kranhersteller arbeiteten weiter an dem Bergungskonzept, bei dem auch eine Demontage der Kräne unter Wasser geprüft wird.
Pontonkran unterstützt Taucher
Am Dienstag begannen den Angaben zufolge Taucher damit, Betriebsstoffe wie Öl und Diesel aus den Kränen abzupumpen. Allein für das Abpumpen der rund 7.000 Liter Öl und 3.000 Liter Diesel in den Maschinen werden etwa zwei Tage veranschlagt. Bei ihrer Arbeit werden die Taucher vom Schwimmponton-Spezialkran "Baltic Lift" unterstützt. Dieser kann bis zu 200 Tonnen Last heben und hält Maschinenteile der Unglückskräne, damit Taucher am Hafengrund ungefährdet an die Tanks herankommen.
Havariertes Schiff ein Stück versetzt
Um mehr Platz zu haben, wurde das Schwerlastschiff, von dem die mobilen Kräne herunter gestürzt waren, um eine Länge versetzt. Nach einer Prüfung durch Taucher steht mittlerweile fest, dass das Schiff unterhalb der Wasserlinie schadlos geblieben ist. Auslaufen darf es aber dennoch nicht. Nach Angaben der Stadt wird derzeit darüber beraten, ob das Hafenbecken B teilweise wieder freigegeben werden kann.
Bei den ins Hafenbecken gestürzten Kränen handelt es sich um solche des Typs LHM 550. Diese Kräne kosten - je nach Ausstattung - zwischen drei und fünf Millionen Euro. Die Unglücksstelle im Hafenbecken B behindert nicht die Schifffahrt im Überseehafen und auf der Warnow. Bei dem Unfall hatte sich ein Arbeiter leicht verletzt.