Kinos in MV mit Sorgen: Sinkende Besucherzahlen und steigende Kosten
Autorenstreik, hohe Energiekosten, fehlende Besucher: Die Kinos in Mecklenburg-Vorpommern kämpfen derzeit mit vielen Problemen, darauf weist die Filmland MV GmbH hin - trotzdem bleibt die Branche zuversichtlich.
Die Situation der Kinos in Mecklenburg-Vorpommern ist angespannt. Zwar gingen 2023 mehr Menschen ins Kino als im Vorjahr, aber noch immer 30 bis 40 Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie, sagt Fabian Liebenow von der Filmland MV GmbH. Dazu kommen die hohen Energiekosten sowie gestiegene Preise im Wareneinkauf und bei Dienstleistungen. Um die Kosten zu reduzieren, gibt es in manchen Kinos Ruhetage.
EM in Deutschland könnte für leere Kinosäle sorgen
Ein weiteres Problem ist der Autoren- und Schauspielerstreik in den USA im vergangenen Jahr. "Durch den monatelangen Streik wurden viele Filme verschoben. Die so entstandenen Lücken können besuchertechnisch nicht durch deutsche oder europäische Produktionen ausgeglichen werden", so Liebenow. Hinzu komme im Sommer die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Solch ein Event sorge erfahrungsgemäß für leere Kinosäle.
Kinosterben im Nordosten bleibt aus
Die Aufmerksamkeit für Kinos zu erhöhen und die Attraktivität eines Besuchs zu steigern, ist aus Sicht von Liebenow auch Aufgabe der Betreiber. Ein Weg seien Sonderveranstaltungen und alternative Inhalte wie Konzertübertragungen oder Live-Events, um Publikum zurückzugewinnen. Trotz der Probleme ist das große Kinosterben in MV in den vergangenen Jahren ausgeblieben. 2021 musste das Kino in Malchin schließen. Im April 2022 musste zudem das Kino in Demmin kurzzeitig schließen, inzwischen laufen dort die Blockbuster nach mehreren Betreiberwechseln aber wieder auf der Leinwand.