Keine neue Flüchtlingsunterkunft in Neubrandenburg
Die Stadtvertretung hat einen Beschluss zur Umwandlung einer Bundeswehrkaserne als Flüchtlingsunterkunft abgelehnt. Nun gibt es offene Forderungen an das Land.
Der Bau einer Unterkunft für Flüchtlinge in Neubrandenburg Fünfeichen könnte am Votum der Stadtvertretung scheitern. Nach NDR Informationen hat der Hauptausschuss es in nicht öffentlicher Sitzung abgelehnt, das Thema in der nächsten Sitzung zu diskutieren. Eine Zustimmung der Stadtvertretung wäre erforderlich, damit die stadteigene Wohnungsgesellschaft NEUWOGES das Grundstück von einem privaten Besitzer kaufen kann. Zugleich hätte sie die neue Nutzung einer ehemaligen Bundeswehrkaserne bestätigen müssen. Da das abgelehnt wurde, geht NEUWOGES-Geschäftsführer Frank Benischke davon aus, dass das gesamte Vorhaben abgesagt ist.
Unterkunft sollte für 400 Flüchtlinge ausgelegt sein
Benischke hat jetzt Forderungen für planerische Vorleistungen an das Land, das diese aus Steuermitteln erstatten muss. Landrat Heiko Kärger (CDU) und Innenminister Christian Pegel (SPD) haben sich bisher auf NDR Anfragen nicht zu dem Thema geäußert. Die geplante Unterkunft war für 400 geflüchtete Menschen ausgelegt. Zur Hälfte wollte das Land sie als Erstaufnahmeeinrichtung nutzen. Ungeklärt bleibt, wie die Stadt Neubrandenburg ihr Problem an fehlenden Plätzen an den Schulen lösen will. In der regionalen Schule Ost werden vier Klassen in Containern unterrichtet, die benachbarte Grundschule hatte 2023 erstmals mehr Schüler aus anderen Nationen als gebürtige Neubrandenburger. Die Flüchtlingsunterkunft Fünfeichen sollte einen Schulcampus erhalten, in dem Flüchtlingskinder auf die Integration vorbereitet und damit die anderen Schulen entlastet werden.