Jagdschloss Gelbensande steht zum Verkauf
Die ehemalige Sommerresidenz der mecklenburgischen Großherzöge in Gelbensande bei Rostock steht zum Verkauf. Damit verbunden ist auch die Hoffnung auf neues Leben in den oberen Etagen des denkmalgeschützten Anwesens.
Ein Schloss steht zum Verkauf: Laut dem Internetauftritt eines Maklerbüros will der derzeitige private Eigentümer das zwischen 1885 und 1887 erbaute Jagdschloss Gelbensande (Landkreis Rostock) verkaufen. Der Preis ist nur auf Anfrage zu erfahren. Fest steht aber schon, das Land Mecklenburg-Vorpommern, das mehrere Schlösser besitzt und verwaltet, will es nicht erwerben.
Landkreis fordert Nutzungskonzept
So wird das erst 2008 privatisierte Anwesen wohl erneut in private Hand gelangen. Der Landkreis Rostock und die Gemeinde Gelbensande formulieren allerdings Wünsche an einen neuen Käufer. "Die Gemeinde hat den Wunsch, dass der Denkmalcharakter des Jagdschlosses erhalten bleibt", so Gelbensandes Bürgermeister Manfred Labitzke (parteilos). Vom Landkreis Rostock heißt es, ein neuer Besitzer müsse "ein fundiertes Nutzungskonzept" vorweisen.
Jagdschloss Gelbensande in solidem Zustand
Der Zustand des Jagdschlosses sei zwar "vergleichsweise solide", weise aber erkennbare Schäden wegen mangelnder Instandhaltungsmaßnahmen auf, so Juliane Hinz, Sprecherin des Landkreises. Derzeit wird nur der erste Stock seit 1995 durch ein Museum genutzt. Außerdem finden in den pompösen Repräsentationsräumen seit 1998 standesamtliche Trauungen statt. Die Gemeinde verkaufte das Anwesen 2008 an den derzeitigen Besitzer, eine Klausel im Kaufvertrag verschafft dem Museum aber Bestandsschutz und sichert die Nutzung für Hochzeiten.
Verkauf weckt Hoffnungen auf einen Festsaal
Ideen für die Nutzung der bislang ungenutzten oberen Stockwerke gibt es bereits. Laut dem Vorsitzenden des Museumsvereins Felix Harrje könnte dort ein Festsaal für die Hochzeitsfeiern entstehen. "Dieser fehlt bislang im Schloss", betont er.
Von der Sommerresidenz bis zur Gemeindebibliothek
Ursprünglich wurde das Schloss in der Rostocker Heide als Sommerresidenz für die mecklenburgischen Großherzöge errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde es aber auch als Lazarett und später als Tuberkuloseklinik genutzt. Anschließend diente es kurzzeitig auch als Bauarbeiterunterkunft, bis die Gemeinde Gelbensande in den späten Achtzigerjahren dort eine Gemeindebibliothek einrichtete.