Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in MV
Vor 80 Jahren ist das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit worden. Am bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus gab es auch in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Veranstaltungen.
Anlässlich des Gedenktages hat Innenminister Christian Pegel (SPD) landesweit Trauerbeflaggung angeordnet. Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen gab es am Montag in mehreren Orten - unter anderem in:
- Rostock: Die Hansestadt ist neben Berlin und Frankfurt am Main Teil des neuen "Augen-Auf"-Kinotags mit Filmen, die sich auf unterschiedliche Weise mit der NS-Geschichte auseinandersetzen. Im Interview hat Eva-Maria Guhl mit Ralf Possekel von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" über das Projekt gesprochen.
- Wolgast: Das Bündnis "Wolgast weltoffen demokratisch bunt" hatte zu einer Gedenkfeier für Opfer des Faschismus eingeladen.
- Greifswald: Im Pommerschen Landesmuseum referierten auf Einladung der Uni Greifswald zwei Historiker über jüdische Überlebende.
- Schwerin: Auf dem Gelände der Helios-Kliniken ist Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen gedacht worden.
Land will Erinnerungskultur stärken
"Leider müssen wir 80 Jahre nach Auschwitz ein Wiedererstarken von Antisemitismus, Intoleranz und Ausländerfeindlichkeit beobachten", so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). "Wir sind alle gemeinsam für den Schutz unserer demokratischen Gesellschaft verantwortlich. Jeder einzelne an jedem Tag. Das ist unsere Verantwortung", erklärt Schwesig weiter. Mit verschiedenen Projekten will das Bildungsministerium die Erinnerungskultur an Schulen stärken. Das Land hat ein digitales Lerntool mit Interviews von Überlebenden der Shoah gefördert. Außerdem sind die Fördermittel für mehrtägige Gedenkstättenfahrten in die ehemaligen deutschen NS-Vernichtungslager nach Auschwitz-Birkenau, Majdanek, Treblinka, Belzec, Sobibor und Kulmhof verdreifacht worden.