Hintergrund: Amflora für Klebstoff und Papier
Die gentechnisch veränderte Kartoffelsorte Amflora enthält eine veränderte Stärke. Normalerweise besteht dieser Speicherstoff in der Knolle aus Amylopektin und Amylose. Hersteller BASF knipste das Gen für die Amylose aus, so dass die Stärke nur Amylopektin enthält. Nach Angaben des Chemiekonzerns ist die Kartoffelsorte für den "industriellen Einsatz optimal abgestimmt".
Die Industriekartoffel bietet nach BASF-Angaben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Mit Hilfe von Amflora werde Garn reißfester und Papier glänzender, Sprühbeton hafte besser an der Wand und Klebstoff bleibe länger flüssig. Die gentechnisch veränderte Kartoffel ist nicht für den Verzehr gedacht.
Bedenken von Umweltschützern
Umweltschützer befürchten die Ausbreitung der veränderten Gene auf benachbarte Äcker. Ihre Hauptsorge gilt einem Gen für Antibiotika-Resistenz, das in Amflora-Knollen eingebaut ist. Dieses dient als "Marker im Erbgut", wie die Experten sagen. Amflora-Kartoffeln sind damit leichter für sie zu erkennen und von herkömmlichen Sorten zu unterscheiden. Diese Antibiotika-Resistenz könne auf Bakterien im Magen-Darm-Trakt von Menschen und Tieren übertragen werden, fürchten die Gentechnik-Gegner. Im schlimmsten Fall könnten bei Kranken dann Antibiotika nicht mehr wirken. BASF vertritt dagegen die Auffassung, dass Amflora für Mensch, Tier und Umwelt so sicher sei wie jede andere Kartoffel auch.