Grüne Woche: 30.000 beim MV-Ländertag in Berlin
Nach zwei Jahren Corona-Pause präsentiert sich Mecklenburg-Vorpommern wieder auf der Grüne Woche in Berlin. Zum MV-Ländertag am Sonnabend kamen rund 30.000 Besucher. 60 Aussteller aus MV sind in Berlin.
Aussteller der MV-Halle zeigten sich im Gespräch mit NDR 1 Radio MV sehr zufrieden: Es wurde verkostet, gekauft und erzählt. Einige regionale Erzeuger sprechen bereits jetzt von Rekordumsätzen. Sie mussten teilweise Produkte nachordern. Landwirte, Fischer und Lebensmittelverarbeiter haben viel erklärt, etwa wie und wo sie ihre Tiere halten, die sie zu Bratwurst, Salami oder Steaks verarbeiten oder wie vielfältig der Anbau regionaler Rohstoffe ist. Der Erzeugerverbund Pommernarche beispielsweise führte erfolgreich Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel. Dieser zeigte Interesse, Produkte aus Vorpommern mit in sein Sortiment aufzunehmen. Der Pommernarche gehören 32 Unternehmen an. Unter ihnen eine Handwerksbäckerei, eine Fleischerei und eine Schokoladenmanufaktur.
Trend: Vegane Ernährung
Ein Trend auf der Grünen Woche ist vegane Ernährung. Umfragen belegen, dass sich immer mehr Menschen in Deutschland rein pflanzlich ernähren. Der Markt reagiert und erfindet neue Produkte - auch in Mecklenburg-Vorpommern. Bäckermeister Hannes Behrens aus Plau am See präsentiert in Berlin einen veganen Stollen. Die Schokoladenmanufaktur Greifswald bietet vegane Edelbitter-Schokolade an und aus Neubrandenburg kommt veganes Eis.
Neues Regionalzeichen "Natürlich aus MV"
Beim Ländertag präsentierte sich Mecklenburg-Vorpommern unter dem Motto "Natürlich aus MV" als Spezialitäten- und Urlaubsland. Das Motto gibt auch einem neuen Regionalzeichen seinen Namen, das an Unternehmen vergeben wird. Es wurde vom Landesmarketing erarbeitet und soll zeigen, wie vielfältig die Palette hochwertiger Produkte ist. Mit dem Regionalzeichen würden Betriebe kostenfrei unterstützt, ihre Spezialitäten für die Verbraucher noch sichtbarer zu machen, heißt es. "Das Zeichen 'Natürlich aus MV' steht für Natürlichkeit, Handwerkskönnen und Innovation", erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zum Auftakt des MV-Ländertags. Mit dem neuen Regionalzeichen würden solche Produkte einfacher erkennbar. Die Spanne reiche von der kleinen Schokoladen-Manufaktur bis zur Großbrauerei.
60 Aussteller aus MV
Auf der weltgrößten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau präsentieren sich zehn Tage lang rund 1.400 Aussteller aus 60 Ländern. Mecklenburg-Vorpommern hat eine eigene Länderhalle. Rund 60 Aussteller aus dem Nordosten zeigen sich und ihre regionalen Spezialitäten dort: etwa Holunderbrause aus Ludwigslust, Hanfeis aus Neubrandenburg und Rehsalami aus Dobbertin. Auch Hotels, Tourismusvereine und Landkreise werben für sich auf der Grünen Woche.
Agrarminister Backhaus: "Zurück in eine neue Normalität"
Mecklenburg-Vorpommern will nach den Worten von Agrarminister Till Backhaus (SPD) bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen. Die Landwirtschaftsmesse ist laut Backhaus die wichtigste Veranstaltung ihrer Art für Mecklenburg-Vorpommern. Er erwarte nach zweijähriger Corona-Zwangspause einen "anständigen Start zurück in eine neue Normalität", erklärte Backhaus. Die Grüne Woche sei nicht nur internationale Leitmesse für gesunde Ernährung, sondern auch Testmarkt für neue Produkte. Viele kleine und mittelständische Unternehmen verfolgten das Ziel, den Gästen das Land Mecklenburg-Vorpommern näher zu bringen, so Backhaus.
Messe als Werbefläche für kleine Unternehmen
Mehr als 65.000 Menschen arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern in der Ernährungsbranche. Sie verarbeiten regionale Rohstoffe zu Lebens-, Genuss- und Futtermitteln. Das Land beteiligt sich an den Messekosten mit rund 600.000 Euro. Nach Angaben der Veranstalter werben insgesamt mehr als 100.000 Produkte um die Gunst des Publikums. Die Messe dauert bis zum 29. Januar.