Greifswalder FC verpasst den Aufstieg in die Dritte Liga
Die Sensation ist ausgeblieben für den GFC. Zwar holten sich die Vorpommern den Heimsieg, doch auch Ligakonkurrent Energie Cottbus setzte sich in seinem Ligaspiel durch. Der GFC stellt sich bereits auf die nächste Saison ein.
Knapper hätte es kaum sein können in der Regionalliga Nordost. Die beiden Spitzenteams Greifswalder FC und Energie Cottbus kämpften am letzten Spieltag um den Aufstieg, Energie mit drei Zählern mehr auf dem Konto. Am Ende mussten sich die Greifswalder im Fernduell geschlagen geben. Zwar gewann der GFC zu Hause deutlich mit 4:1 gegen den ZFC Meuselwitz. Gleichzeitig konnte aber auch der direkte Konkurrent Cottbus sein Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC mit 2:0 für sich entscheiden. Damit steht für den Tabellenführer aus Cottbus der Aufstieg fest, während der Greifswalder FC als Vizemeister auch in der kommenden Saison in der Regionalliga kicken wird.
Souveräner Saisonabschluss
Vor mehr als 2.400 Zuschauern zeigten die Greifswalder zum Abschluss der Saison eine überzeugende Leistung, blieben vorne konzentriert und standen hinten meist stabil. Die Tore für den GFC schossen Guido Kocer (17.), Manasse Esehele (52., 81.) und Andres Wilmer Cabrera (73.). Den zwischenzeitlichen 1:1 Ausgleich für die Gäste erzielte der Meuselwitzer Florian Hansch. Nach dem Abpfiff feierten Spieler und Fans trotz des verpassten Aufstiegs miteinander. "Man wird da auch schon sehr emotional, weil in den letzten 30 Minuten des Spiels hatte man da Bilder im Kopf, wie die ganze Saison gelaufen ist", so GFC-Trainer Lars Fuchs.
GFC gibt Aufstieg aus der Hand
Lange Zeit war der erste Platz und damit der Aufstieg in fester Hand des Greifswalder FC. In der Hinrunde blieben die Vorpommern ungeschlagen, kassierten ligaweit die wenigsten Tore. In der Rückrunde patzte der GFC immer wieder, ließ Punkte gegen vermeintlich schwächere Gegner liegen, wie die zweite Mannschaft des FC Hansa Rostock oder auch Rot-Weiß Erfurt.
Erfolgreiche Saison
Zwar ist den Greifswaldern die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg anzumerken. Ein Rückschlag soll das aber nicht für den Verein sein. Bereits im Vorfeld der Partie meinte GFC-Sportchef David Wagner: "Wenn der 34. Spieltag abgepfiffen ist, müssen wir uns in die Augen sehen und müssen uns sagen können: Wir haben alles getan. Und das ist der Fall."
Eine Mannschaft mit festen Führungsspielern
Der Verein will aus der Saison lernen und den Blick in die Zukunft richten. Mit welchem Kader sich der GFC in der kommenden Spielzeit aufstellen will, darüber will der Verein derzeit noch nicht sprechen. Klar ist aber, dass die Mannschaft rund um einen festen Stamm an Führungsspielern aufgebaut werden soll, meint Wagner. "Wir haben eine Achse an erfahrenen Spielern, die das hervorragend gemacht haben. Unser Ziel ist, dass wir das weiter stärken." Ein erstes wichtiges Zeichen: Zuletzt hat der GFC mit Topstürmer Soufian Benyamina um zwei weitere Jahre verlängert.
Vorbereitung für kommende Saison
Trotzdem sind noch einige Fragen offen, denen sich der Verein ohnehin im Falle eines Aufstiegs noch drängender hätte stellen müssen. Weil Greifswald kommende Saison weiterhin in der Regionalliga spielt, bleibt jetzt mehr Zeit, um alle Vorbereitungen für die dritte Liga zu treffen. Weiterhin ungeklärt ist die Stadionfrage: Noch steht in Greifswald kein Stadion, das drittligatauglich ist. Von einem riesigen Stadionneubau gibt es bis jetzt nur Planungsskizzen, der Bau ist fraglich.
Umbauarbeiten am Stadion
Längerfristig will der GFC in der dritten Liga spielen. Und solange der Neubau noch nicht steht, muss der Verein mit dem aktuellen Volksstadion arbeiten und an das DFB-Regelwerk anpassen. Die ersten Baumaßnahmen sollen trotz des verpassten Aufstiegs in der Spielpause beginnen und es gibt viel zu tun. Für die dritte Liga müsste eine neue Tribüne her mit mindestens 2.000 Sitzplätzen, von denen ein Drittel überdacht sind. Dazu kommt eine leistungsstärkere Flutlichtanlage oder eine Rasenheizung. Auf den beheizten Rasen wolle der Verein zunächst noch verzichten, denn die Umbauarbeiten seien aktuell zu teuer.
GFC will in der eigenen Stadt präsent sein
Es ist die gerade einmal zweite Saison in der Regionalliga. Entsprechend klein ist noch die Fangemeinschaft in der Stadt. Daran will der Verein arbeiten und immer mehr Zuschauer für die Spiele begeistern. Der GFC schaffte in dieser Saison neue persönliche Zuschauerrekorde. Im Schnitt sind es mehr als 2.000 pro Spiel. "Was wir uns gemeinsam mit unseren Partnern, mit unseren Fans aufgebaut haben - für uns ist das die Priorität, dass wir das erhalten und erweitern können", so Geschäftsstellenleiter Arian Diekmann. Auch wenn der GFC in dieser Saison knapp den Aufstieg verpasst hat, für den Verein und seine Fans war es eine Erfolgsgeschichte, die weitergeschrieben werde. "Wir werden nächste Saison weiter angreifen!", so Trainer Fuchs.