"Global Dream": Weiterbau bringt Arbeit für mindestens 400 Beschäftigte
Die 900 Beschäftigten der Transfergesellschaft der ehemaligen MV-Werften sind am Donnerstag in Wismar über die Umbau-Pläne des Kreuzfahrtschiffs "Global Dream" informiert worden. Es soll nach Fertigstellung 6.500 Passagieren Platz bieten. Mindestens 400 Beschäftigte werden benötigt.
Im günstigsten Fall könnten sogar 650 Beschäftigte Arbeit beim Weiterbau des mehr als 340 Meter langen Schiffes finden. Das teilte die vom neuen Schiffseigner Disney Cruise Line (DCL) beauftragte Meyer-Werft am Donnerstag bei dem Treffen in Wismar mit, auf dem auch Vertreter von DCL anwesend waren. Von Februar an werden schrittweise mehrere hundert Mitarbeiter der Transfergesellschaft an der ehemaligen "Global Dream" arbeiten können. Sie bauen das Schiff um - von einem Casino in eine Art schwimmendes Disneyland.
Nach Umbau: Suiten in den Schornsteinen
Geplante Kosten laut NDR Informationen: Rund eine Milliarde Euro. Eingebaut wird ein Antrieb mit sogenanntem Green Methanol. Vier der sechs Schornsteine des Schiffs haben keine technische Funktion, sondern werden Hotelkomplexe mit Suiten sein. Durch den umweltfreundlichen Methanol-Antrieb kann das Disney-Schiff weltweit eingesetzt werden. Es soll Platz für 6.500 Gäste bieten.
IG Metall: "Klares Signal für gute Arbeit"
Die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich erfreut, auch weil bereits Eckpunkte eines Tarifvertrags vereinbart wurden, der den Beschäftigten Stundenlöhne auf Tarifniveau garantieren soll, jedoch bei einer verringerten Arbeitszeit von 35 Stunden in der Woche. "Das ist ein klares Signal für gute Arbeit auf der Werft in Wismar. Durch eine Absenkung der Arbeitszeit schaffen wir gemeinsam für mehr Kolleginnen und Kollegen eine Beschäftigungsbrücke hin zu neuen Projekten", so IG-Metall-Vertreter Henning Groskreutz.
"Fachkräfte müssen im Land gehalten werden"
"Der Um- und Weiterbau des neuen Schiffes wird schnellstmöglich starten, wenn die wesentlichen Designänderungen mit dem neuen Eigentümer festgelegt sind", hieß es in der Mitteilung der Meyer-Werft aus dem niedersächsischen Papenburg. "Mit dem Angebot erhält ein großer Teil der Beschäftigten in der Transfergesellschaft eine Perspektive. Das ist auch für die weitere Entwicklung des maritimen Standortes Wismar von Bedeutung, denn Fachkräfte werden gebraucht und müssen im Land gehalten werden", erklärte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD).
Schiff ist leichter als ursprünglich geplant
Mitarbeiter der Meyer-Werft hatten das mehr als 340 Meter lange Schiff im Vorfeld des Verkaufs an Disney Mitte November zum ersten Mal komplett aufschwimmen lassen und mit Lasertechnik vermessen. Ergebnis laut NDR Informationen: Das Schiff ist etwas leichter als ursprünglich geplant. Die Ingenieure der Meyer-Werft waren darüber erleichtert. Dadurch dürfte es nach der Fertigstellung keine Probleme bei der Durchfahrt durch die Wismarbucht geben.
Kabinen nur noch für zwei statt für vier Personen
Geplant ist die Fertigstellung für Disney Cruise Line bis Ende 2024. Zunächst soll das Schiff bis Ende 2023 noch in der Werfthalle weitergebaut, danach am Kai weiter ausgeführt werden. Umgebaut müssen auch die Kabinen, die zunächst für vier Personen konzipiert waren. Für Disney sollen es Zwei-Personen-Kabinen werden. Disney hatte das Schiff nach NDR Informationen zum Schnäppchenpreis für 30 bis 40 Millionen Euro gekauft.