Das Bergamt Stralsund © picture alliance/dpa | Stefan Sauer

Generalbundesanwalt prüft Preisgabe von geheimen Nord-Stream-Daten

Stand: 18.02.2024 14:57 Uhr

Der Generalbundesanwalt prüft offenbar, ob Mitarbeiter des Bergamtes Stralsund Staatsgeheimnisse der Bundeswehr im Zusammenhang mit der Nord-Stream-2-Pipeline preisgegeben haben.

Das Bergamt Stralsund soll auf seiner Homepage sensible Militärdaten veröffentlicht haben. Der Generalbundesanwalt prüft deshalb, ob dadurch Staatsgeheimnisse preisgegeben wurden, so die "Bild am Sonntag".

Die Zeitung beruft sich dabei auf einen vertraulichen Bericht des Verteidigungsministeriums an das Kanzleramt und den Bundestag von Ende Januar. Dabei geht es um eine mögliche Veröffentlichung militärischer Informationen über Operationsgebiete von U-Booten der NATO.

Schusszahlen der Marine: Veröffentlichung trotz Weitergabe-Verbot?

Auf der Homepage des Bergamtes sollen als Verschlusssache eingestufte Daten zu sehen gewesen sein, obwohl ein ausdrückliches Weitergabe-Verbot bestand. Konkret geht es um Schusszahlen der Deutschen Marine. Die Herleitung der Schusszahlen ermögliche Rückschlüsse auf militärische Operationsmöglichkeiten, schreibt die Zeitung. Den Verantwortlichen könnten bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen.

Dass Russland versucht haben soll, über das Genehmigungsverfahren für die Nord-Stream-2-Pipeline an geheime Daten zu gelangen, wurde bereits Anfang Dezember bekannt. Das Bergamt Stralsund als Genehmigungsbehörde habe bei der Bundeswehr im Auftrag von Nord Stream 2 nach Koordinaten der U-Boot-Tauchgebiete der NATO in der Region gefragt. Das berichteten damals mehrere Oppositionspolitiker nach einer Befragung im Untersuchungsausschusszur Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern.  

Weitere Informationen
Schematische Darstellung der Ostsee zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Bornholm mit der eingezeichneten Nordstream-Pipeline. Zwei Militärschiffe sind neben der Pipeline eingezeichnet. © Screenshot
3 Min

Nord Stream: Wollte Russland Infos zu NATO-Übungen?

Offenbar hat das Bergamt Stralsund im Auftrag der Nord Stream AG Informationen von der Bundeswehr zu Militärübungen im Pipeline-Umfeld abgefragt. 3 Min

Vor der Küste von Bornholm/Dänemark kann am 27. September 2022 eine große Störung in der Ostsee beobachtet werden. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Uncredited

Nord-Stream-Sabotage: Schweden ermittelt nicht mehr weiter

Die Staatsanwaltschaft sieht keine eigene Zuständigkeit in dem Fall. In Deutschland werden die Ermittlungen dagegen fortgesetzt. mehr

Podcast Akte Nord Stream 2 - Eine Pipeline unter Wasser © iStock Foto: golero

Akte Nord Stream 2 - Gas, Geld, Geheimnisse

Wie viel Einfluss übte Russland auf die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern aus? In diesem Podcast öffnen wir die Akte Nord Stream 2. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 18.02.2024 | 13:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Flüchtlinge aus Syrien kommen mit ihrem Gepäck in einer Erstaufnahmeeinrichtung an. © Marcus Brandt/dpa

Schwerin will Asylbewerber und Bürgergeldbezieher zur Arbeit verpflichten

Das hat die Stadtvertretung am Montag beschlossen. Oberbürgermeister Badenschier und Arbeitsmarktforscher kritisieren den Beschluss. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern