Erntezeit in MV: Riskante Überholmanöver vermeiden
Die Erntezeit bringt viele große landwirtschaftliche Maschinen auf die Straßen, was Überholmanöver riskant macht. Experten raten zu Geduld und einem respektvollen Abstand, da die breiten und oft schmutzigen Fahrzeuge zusätzliche Gefahren bergen.
Am Dienstag ereignete sich auf der Landstraße zwischen Rolofshagen und Damshagen im Kreis Nordwestmecklenburg ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Fahrer versuchte, an einer Kolonne von Fahrzeugen, darunter ein Trecker, vorbeizufahren. Dabei kam es zu einer Kollision mit einem entgegenkommenden Auto. Insgesamt wurden sieben Menschen verletzt, einige von ihnen schwer. Laut Polizei sind alle Verletzten jedoch außer Lebensgefahr.
Gefahren durch landwirtschaftliche Fahrzeuge
In der aktuellen Erntezeit sind viele große Trecker und Mähdrescher auf den Straßen unterwegs, was zu erhöhten Gefahren im Straßenverkehr führen kann. Diese Fahrzeuge sind häufig bis zu drei Meter breit und überragen oft die Fahrbahn, wodurch Überholmanöver besonders riskant werden. Die eingeschränkte Sicht und die Gefahr, durch Schmutz und Staub ins Schleudern zu geraten, erhöhen das Unfallrisiko erheblich. Christof Tietgen vom ADAC Hansa erklärt: "Schmutz auf der Straße kann ebenfalls zur Gefahr werden. Deshalb sollte man im Zweifelsfall Geduld bewahren und gegebenenfalls einige Kilometer hinter den großen Landmaschinen herfahren."
Herausforderungen für Landwirte
Auf die Frage, ob Landwirte nicht gelegentlich die Möglichkeit nutzen könnten, um Fahrzeuge vorbeizulassen, gibt es eine pragmatische Antwort. Frank Schiffner vom Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern weist darauf hin, dass die Erntezeit einen enormen Zeitdruck erzeugt. "Alles muss vom Feld, solange es trocken ist. Da zählt jede Minute, und ein regelmäßiges Anhalten ist oft nicht möglich." Diese Einsicht verdeutlicht die Balance, die sowohl Autofahrer als auch Landwirte in der Erntezeit finden müssen, um sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein.