Erdbeeren im November: In MV werden die letzten Früchte gepflückt
Die meisten der 27 Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern hatten die Erdbeer-Ernte bereits im August beendet. In Rövershagen bei Rostock geht die Saison gerade erst zu Ende. Grund für den Unterschied sind verschiedene Anbauverfahren.
Lange Folienzelte soweit das Auge reicht. Insgesamt reihen sich 258 dieser Tunnel aneinander. Unterm schützenden Dach kann die Ernte sowohl verfrüht als auch deutlich länger als im Vergleich zur freien Natur erfolgen. Am 9. Mai ging es bei Karls in Rövershagen (Landkreis Rostock) los, Sonntagmittag war Schluss, nach sechs Monaten. Und es sah noch immer wie zur besten Erntezeit im Frühsommer aus, besonders bei der Sorte Lady Grace. "Wir holen auch noch viel runter, diese Sorte bringt es, die macht eine gute Fruchtform, hat einen schönen Geschmack, schön Zucker," sagt Saskia Ederer, Produktionsleiterin auf dem Erdbeerhof.
Letzte Saisonkräfte reisen ab
Auch Sorten machen den Unterschied. Es gibt welche für die besonders frühe Ernte, andere für einen besonders hohen Ertrag. In Rövershagen kommt noch ein besonderes Anbauverfahren hinzu. Die Erdbeeren wachsen quasi auf Stelzen. Substrat-Kästen von 1,30 Metern Höhe, werden von Hand bepflanzt, die Pflege der Kulturpflanzen läuft ebenfalls per Hand. Allein in Rövershagen sind dafür bis zu 800 Helfer im Einsatz. Die kommen überwiegend aus Rumänien und Polen - und reisen nach dem Ende der Ernte wieder ab.
Erdbeer-Bauern: Durchschnittliches Erntejahr
Insgesamt sprechen die Anbauer im Land in diesem Jahr überwiegend von einem nur durchschnittlichen Ertrag. Kälte im Frühjahr, viel Regen, wenig Sonne: Ideale Wachstumsbedingungen sehen anders aus, bilanziert beispielsweise Jan van Leewen vom Erdbeerhof Glantz in Hohenwieschendorf. Einige der insgesamt 27 Anbauer im Land haben auch Erdbeeren zum Selbstplücken angeboten, so unter anderem der Müritz Hof in Klink.
Aus den letzten Früchten wird Marmelade
In Rövershagen geht es mit der Ernte - nach dem Ende im Direktverkauf - noch etwas weiter. Es hängen einfach noch zu viele Früchte dran in den Stelagen. "Wir werden noch ein paar Wochen durchlaufen und für unsere Marmelade die Erdbeeren runterholen, die noch dran sind. Heiligabend ist Schluss", so Produktionschefin Saskia Ederer.