Einbrüche: Polizei warnt vor neuer Masche zum Ausspähen von Häusern
Unbekannte, die plötzlich auf dem Grundstück oder in der Wohnung stehen und nach fadenscheinigen Erklärungen das Weite suchen - die Polizei warnt derzeit vor Ausspähern.
Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern warnt dieser Tage verstärkt vor so genannten Ausspähern. Anlass sind Fälle aus dem Kreis Mecklenburgische Seenplatte: In der Region Röbel hatten am vergangenen Wochenende mehrere Eigenheimbesitzer plötzlich Fremde in ihren Häusern bemerkt - zunächst in Melz und wenig später in Bollewick. Als der Unbekannte entdeckt wurde, sagte er in gebrochenem Deutsch, dass er ein Hotel beziehungsweise eine Pension suche. Dann eilte er jeweils zu seinem Auto und fuhr weg. Aufgrund ähnlicher Fälle in der Vergangenheit geht die Polizei davon aus, dass die Unbekannten mit diesen Aktionen Häuser oder Grundstücke auskundschaften wollen, um dort eventuell zu einem späteren Zeitpunkt einzubrechen.
Großteil der Einbrüche erfolgt tagsüber
Auf ihrer Internetseite informiert die Polizei umfassend über Einbrüche, ordnet das Risiko ein und führt Schutzmaßnahmen auf. Demnach erfolgten die meisten Einbrüche entgegen weit verbreiteter Annahmen zur Tageszeit, nicht in der Nacht - größtenteils zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, aber auch am frühen Abend oder an den Wochenenden. Gerade auf dem Land ist es zudem durchaus üblich, dass Haustüren nicht verschlossen werden oder Terrassentüren offen stehen, während die Anwohner im Garten oder auf dem Hof sind. Solche Situationen nutzen Unbekannte, um Häuser auszuspähen oder wenn niemand da ist, direkt etwas zu stehlen.
Polizei: "Gekippte Fenster sind offene Fenster"
Die Ermittler raten dazu, Türen oder Garagen nicht unbeaufsichtigt offen stehen zu lassen. Auch Fenster sollten demnach verschlossen werden: "Gekippte Fenster sind offene Fenster", schreibt die Polizei. Michael Schubbe von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle aus Schwerin rät außerdem: “Und wenn man ein Grundstück hat, empfehle ich immer auch die Grundstücksgrenzen mechanisch zu sichern. Das heißt, Zaun rum, der geschlossen ist und wenn man es ganz richtig machen will, auch Klingelanlage und Briefkastenanlage an die Grundstücksgrenze. Da hat keiner irgendwie eine Veranlassung auf das Grundstück zu gehen, bloß weil er einen Brief einstecken will.”
Auch Schlüssel sollten niemals außerhalb des Heims versteckt werden - "Einbrecher finden jedes Versteck", heißt es. Beim Verlust eines Schlüssels sollte der Schließzylinder ausgewechselt werden. Außerdem sollte man keine Hinweise auf die eigene Abwesenheit geben, etwa in sozialen Netzwerken oder auf dem Anrufbeantworter.
Wie kann man sich vor dem Ausspähen schützen?
Nicht jeder Unbekannte, der an einem Haus vorbeispaziert oder sich dieses von außen genauer anschaut, muss gleich ein potentieller Einbrecher sein. Aber bei bestimmten Anzeichen sollten Hausbewohner oder eben auch die Nachbarn aufmerksam werden: "Ganz konkret wenn sie in die Briefkästen gucken, wenn sie nachgucken, wann ist die Zeitung zum letzten mal rausgeholt worden, wenn sie sich für das Umfeld interessieren, also aufs Grundstück rauf gehen, gucken, wie sieht es hinter dem Gebäude aus", so Schubbe. Auch eine funktionierende Nachbarschaft ist demnach wichtig, um sich auszutauschen und auch gegenseitig auf Haus und Hof aufzupassen.
Polizei informiert in Schwerin und Stralsund
Aufmerksamkeit ist also ein wichtiger Punkt. Informationen zum Einbruchschutz durch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen gibt es zum Beispiel auch von Mittwoch bis Freitag beim Einheitsfest in Schwerin oder am Freitag im Strelapark in Stralsund.