Dutzende Menschen unerlaubt nach MV geschleust
Unerlaubte Einreisen an der Grenze Vorpommerns zu Polen häufen sich wieder. Die Bundespolizei hat in den vergangenen Wochen mehrfach größere Personengruppen ohne Aufenthaltsgenehmigung in den Regionen Löcknitz und Pasewalk aufgegriffen.
Zuletzt sind am Donnerstagmorgen bei Pasewalk (Vorpommern-Greifswald) insgesamt 15 unerlaubt eingereiste Personen entdeckt worden. Die Polizei fand dabei nach eigenen Angaben zunächst acht Syrer auf der K29 zwischen Pasewalk und Bröllin. Diese hätten in ersten Befragungen angegeben, dass weitere Personen zu ihrer Gruppe gehören. Daraufhin startete die Polizei eine Suche mit einem Hubschrauber und einem Hund. Dabei seien sieben weitere Personen aus Syrien und dem Jemen aufgefunden worden. Alle Personen hätten ein Asylbegehren geäußert und wurden in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Schwerin-Stern Buchholz weitergeleitet
Reise nach Deutschland über "Balkan-Route"
Die aufgegriffenen Personen hätten angegeben, über die sogenannte "Balkan-Route" (Türkei-Bulgarien-Serbien-Ungarn-Slowakei-Polen) bis nach Deutschland gekommen und in einem weißen Transporter eingeschleust worden zu sein. Am Mittwoch dieser Woche hatten Beamte der Bundespolizei bereits einen ähnlichen Einsatz in Löcknitz (Vorpommern-Greifswald). Dabei wurden zunächst neun illegal eingereiste Personen an einem Bahnübergang entdeckt, bei einer anschließenden Suche mit einem Polizeihubschrauber fanden die Beamten vier weitere Männer in einem Waldstück. Auch sie sollen angegeben haben, über die Balkan-Route nach Deutschland gekommen zu sein, ebenfalls eingeschleust in einem weißen Transporter.
Einreise auch über Belarus und Polen
Am 17. August waren neun unerlaubt eingereiste Personen bei Neu Grambow (nahe Löcknitz) aufgespürt worden. Die Gruppe aus acht Iranern und einem Afghanen soll über Belarus und Polen nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen sein. Nur wenige Tage zuvor, am 12. August, hatte die Bundespolizei 17 unerlaubt Eingereiste, darunter vier Kinder, und deren mutmaßliche Schleuserin, an der Grenze zu Polen gefasst. Diese seien in vier verschiedenen Gruppen - unter anderem aus Afghanistan, Iran, Sudan und Somalia - über die Route Russland, Belarus und Polen sowie über Lettland und Polen nach Vorpommern gekommen. Ihre mutmaßliche Schleuserin war festgenommen und ihr Auto beschlagnahmt worden.
Schleusungen nehmen wieder zu
Wie die Bundespolizei weiter mitteilte, sei die Zahl der Schleusungen von Russland über Belarus und Polen nach Ostdeutschland in den letzten Monaten wieder gestiegen. Demnach wurden im ersten Halbjahr 2023 in Mecklenburg-Vorpommern bisher 748 Fälle bekannt. Das entspreche einer Zunahme von 50 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Deutschlandweit habe die Bundespolizei an den Außengrenzen mit 45.338 unerlaubten Einreisen im ersten Halbjahr dieses Jahres sogar eine Steigerung von mehr als 50 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 festgestellt.