Kräftiges Steuerplus für MV: Hauptzollamt Stralsund zieht Bilanz
Der Zoll Mecklenburg-Vorpommern hat im Jahr 2022 insgesamt 695 Millionen Euro Steuern eingenommen. Dabei handelt es sich um die dritthöchsten Einnahmen seit der Osterweiterung 2004.
Das geht aus der Bilanz des Hauptzollamtes Stralsund für 2022 hervor. Als Grund für die höheren Einnahmen nannte der Leiter des Hauptzollamtes, Regierungsdirektor Kay Noffke, unter anderem einen gestiegenen Warenumsatz nach Abflauen der Corona- Pandemie, aber auch eine wachsende Zahl an Straf- und Bußgeldverfahren. Den größten Anteil haben den Angaben zufolge die Energiesteuer mit 307 Millionen Euro, die Kraftfahrzeugsteuer mit 179 Millionen Euro und die Stromsteuer mit 71 Millionen Euro. "Mit diesen Steuereinnahmen leistete das Hauptzollamt Stralsund einen wichtigen Beitrag zu den bundesweiten Einnahmen des Zolls, die rund die Hälfte der Steuereinnahmen des Bundes ausmachen", so Noffke.
Drogen, Waffen, Schwarzarbeit
Mobile Teams des Zolls kontrollierten 2022 insgesamt 115.352 Personen und Fahrzeuge - rund 12.000 mehr als im Vorjahr. Beschlagnahmt wurden 4,6 Millionen unversteuerte Zigaretten, 120 Kilogramm Tabak und 324 verbotene Gegenstände - darunter vor allem Messer, Elektroschocker und Luftdruckwaffen, aber auch rund 22.000 nicht zugelassene Feuerwerkskörper (2021: 2.422 Stück) und fast 70 Kilogramm Betäubungsmittel (2021: 9 Kilogramm).
39,4 Millionen Euro offene Forderungen eingetrieben
Auch die Vollstreckungsstelle des Hauptzollamtes hat im vergangenen Jahr etwas mehr Vollstreckungsaufträge verzeichnet, als 2021 - ingesammt 105.202 gegenüber 102.137 in 2021. Dabei konnten rund 39,4 Millionen Euro eingetrieben werden. Die Gelder sind den Angaben der Behörde zufolge "von hoher Bedeutung" für die "Stärkung der Sozialkassen und des Bundeshaushaltes". Der Großteil ging an Sozialversicherungsträger zurück. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit ermittelte für 2022 eine Summe von rund 10,2 Millionen Euro hinterzogener Sozialabgaben.