Zoll zieht Bilanz in Hamburg - Lindner lobt Arbeit der Zöllner
Mehr als 390 Millionen Warensendungen hat der Deutsche Zoll im vergangenen Jahr abgefertigt und erreicht damit langsam wieder das Aufkommen der Vor-Corona-Zeit. Am Dienstag machte sich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ein Bild von der Zoll-Arbeit in Hamburg.
Ein traditioneller Arbeitsschwerpunkt des Zolls ist die Markenpiraterie: Rund 8,6 Millionen gefälschte Produkte seien 2022 aus dem Verkehr gezogen, wie der Zoll am Dienstag mitteilte. Allein 6,8 Millionen davon seien in Deutschlands größtem Hauptzollamt in Hamburg gesichert worden.
Der Zoll als "Partner der Wirtschaft"
Ein schneller Zoll sei wichtig für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit, sagte Lindner. Auch wenn er im vergangenen Jahr 163 Milliarden Euro Einnahmen in die Bundeskasse gespült habe, verstehe der Zoll sich nicht als Kassenwart, sondern als Partner der Wirtschaft, so Lindner.
In kriminellen Geschäftsbereichen wie dem Drogenhandel und der Schwarzarbeit steht der Zoll vor einer Neuausrichtung der Ermittlungsarbeit. Es gebe ein ständiges Wettrüsten im Kampf gegen organisierte Strukturen, sagte die Präsidentin der Generalzolldirektion, Colette Hercher. Kürzlich hatte Lindner angekündigt, dass der Zoll künftig stärker gegen die organisierte Kriminalität vorgehen werde.
Lindner sieht "hervorragende Arbeit"
Am Dienstag lobte der Finanzminister die ihm unterstellten Beamten und Beamtinnen: "48.000 Zöllnerinnen und Zöllner sind täglich für unsere Gesellschaft im Einsatz und leisten hervorragende Arbeit."
14 Tonnen Kokain und 8 Tonnen Marihuana sichergestellt
Im Kampf gegen den Drogenschmuggel stellte der Zoll im vergangenen Jahr knapp 14,5 Tonnen Kokain sicher. Das seien zwar gut sieben Tonnen weniger als im Jahr 2021, aber fünf Tonnen mehr als 2020. Außerdem stellten die Zöllnerinnen und Zöllner fast 8.400 Kilogramm Marihuana sicher, rund 1.000 Kilo mehr als im Vorjahr und rund 5.000 Kilo mehr als im Jahr 2020.