Drese sieht Krankenhausreform als große Chance
Der Landtag hat sich mit der vom Bund geplanten Krankenhausreform befasst. Die Regierungskoalition aus SPD und Linke stellt sich hinter das Vorhaben, sie will aber Einschränkungen bei der medizinischen Versorgung verhindern.
Die rot-rote Koalition aus SPD und Linke hat sich im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag hinter die geplante Krankenhausreform des Bundes gestellt. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sprach von einer großen Chance. Es müsse aber bei einer guten Versorgung nah am Wohnort bleiben.
Wirtschaftlichen Druck senken
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will mit der Reform die Finanzierung der Krankenhäuser auf neue Füße stellen. Der wirtschaftliche Druck, mit Operationen Geld zu verdienen, soll gesenkt und die Kinder- und Jugendmedizin besser gefördert werden. Gleichzeitig sollen die oft kritisierten Fallpauschalen in vielen Bereichen abgeschafft werden. Stattdessen ist angedacht, den Kliniken pauschal sogenannte Vorhaltekosten zu erstatten. Weil die pauschale Vergütung bei geringen Fallzahlen in der Vergangenheit nicht ausreichte, hatten Kliniken im Land ihre Kinder-Abteilungen geschlossen.
Drese: Krankenhäuser Sache des Landes
Lauterbach will die Krankenhäuser auch stärker spezialisieren. Dieser Teil der Reform dürfe im Flächenland aber nicht zu Kürzungen führen. Trotz Fachkraftemangel und Kostensteigerung sei der Erhalt aller 37 Krankenhaus-Standorte im dünn besiedelten Nordosten wichtig, so Drese. Die Krankenhausplanung müsse Ihrer Ansicht nach trotz der Reform Sache des Landes bleiben. Die CDU erklärte am Donnerstag im Landtag dazu, die Landesregierung rufe nach Hilfen des Bundes, sie müsse dann auch Einflußnahme aus Berlin hinnehmen.
Bundeszuschüsse bei Energieversorgung
Die AfD beklagte hausgemachte Fehler gerade bei der Kindermedizin. Die Grünen forderten die Landesregierung auf, ihrer Verpflichtung nachzukommen, die Investitionen der Kliniken sicherzustellen. Nach Angaben der SPD-Abgeordneten Christine Klingohr sind dafür im Landesetat für 2023 rund 16 Millionen Euro eingeplant. Doch sehe sie den Bund in der Pflicht, mit Zuschüssen etwa die energetische Sanierung der Kliniken zu unterstützen.
In einer früheren Version des Artikels war die Rede von der geschlossenen Kinder-Abteilung des Krankenhauses in Bergen auf Rügen. Dies ist nicht richtig. Die Abteilung wurde nicht geschlossen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.