Drese: Long-Covid-Untersuchungen sollen Kassenleistung werden
Für die Diagnostik und Therapie von Long-Covid-Erkrankten bekommen die beiden Universitätskliniken in Greifswald und Rostock 2,5 Millionen Euro Förderung vom Land. Anderthalb Millionen Euro fließen davon in die Long-Covid-Ambulanz der Uni Greifswald. Betroffene warten bislang bis zu sechs Monate auf einen Termin
Die Behandlung von Corona-Patientinnen und Patienten mit Langzeitfolgen stellt die Unikliniken in Mecklenburg-Vorpommern vor große Herausforderungen. Die Nachfrage nach Long Covid-Behandlungen zeige deutlich, dass es einen großen Bedarf für Therapien gebe, sagte die Ministerin bei einem Besuch der Ambulanz in Greifswald. In der Spezialambulanz des Uniklinikums Greifswald, die im Februar 2021 eingerichtet wurde, können Post- oder Long-Covid-Erkrankte umfangreich untersucht werden. Seitdem haben sich den Angaben zufolge fast 300 Patientinnen und Patienten dort vorgestellt, von denen 37 stationär behandelt werden mussten.
Landesförderung schließt Finanzierungslücke bei Long-Covid-Diagnostik
Bislang müssen Betroffene für die Behandlung in der Long-Covid-Ambulanz je nach Symptomen allerdings tief in die Tasche greifen. Denn die Krankenkassen übernehmen nur etwa zehn Prozent der Diagnostik. Derzeit gibt es dadurch eine Finanzierungslücke von bis zu 1.000 Euro, wenn beispielsweise Lunge oder Herz genau untersucht werden müssen. Diese Lücke sei "Dank der Förderung" nun geschlossen, sagte die Leiterin der Covid-Ambulanz, Anke Steinmetz. 293 Patientinnen und Patienten sind demzufolge in den vergangenen zwei Jahren in der Ambulanz behandelt worden. Rund 180 Patientinnen und Patienten stehen derzeit auf der Warteliste. Um die lange Wartezeit auf einen Termin zu verkürzen, soll die Kapazität der Ambulanz ab Februar verdoppelt werden.
Drese strebt Diagnostik dauerhaft als Kassenleistung an
Laut Sozialministerin Drese ist es das gemeinsame Ziel, dass dieser Bereich in die Regelfinanzierung der Krankenkassen geht. Zudem sei die Förderung auch für die Forschung in Greifswald und Rostock bestimmt. Bislang war die Förderung des Landes, die aus dem sogenannten MV-Schutzfonds finanziert wird, auf ein Jahr befristet.
Schätzungsweise Zehntausende Betroffene in MV
Von der Förderung profitiert neben dem Standort in Greifswald auch die Long-Covid-Forschung und Behandlung der Unimedizin Rostock sowie das vor wenigen Monaten in Rostock eröffnete Long-Covid-Institut unter Leitung der Internistin und Lungenfachärztin Jördis Frommhold, die zuvor in der Median-Reha-Klinik in Heiligendamm schon mehr als 5.500 Long-Covid-Patienten behandelt hat und bundesweit als Expertin auf dem Gebiet gilt. Ihrer Ansicht nach handelt es sich bei Long Covid um eine "Volkskrankheit" mit schätzungsweise Zehntausenden Betroffenen in MV und bis zu drei Millionen deutschlandweit.
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