Drachenbootfestival: Zwei Männer waren von Anfang an dabei
An diesem Wochenende findet auf dem Schweriner Pfaffenteich zum 30. Mal das Drachenbootfestival statt. Heiko Stolp und Manfred Russ waren von Anfang an dabei.
In den unsicheren Zeiten nach der Wiedervereinigung etwas gemeinsam zu machen – dieser Wunsch inspirierte Manfred Russ 1992, auf dem Pfaffenteich in Schwerin zum ersten Mal ein Drachenbootfestival zu organisieren. Er war aus Hamburg nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen und hatte in der Landeshauptstadt eine Anwaltskanzlei eröffnet. Ein Jahr später bereits kam die Europameisterschaft nach Schwerin, Russ organisierte alles in Eigenregie. Und sein Freund Heiko Stolp war immer an seiner Seite.
Die Ufer waren schwarz vor Menschen
Die Ufer waren 1993 schwarz vor Menschen. "Sie schauten, sie waren begeistert. Es war einfach eine mega Aufbruchzeit", erinnert er sich. Für Heiko Stolp war das Drachenbootfahren seitdem "sein Leben". Er trainierte fünfmal in der Woche mit seinem Team, den Schweriner Dragons.1996 nahmen sie an der Weltmeisterschaften im Mutterland dieses Sports auf den Jüjang See in China teil. Sie landeten auf dem dritten Platz. Ihr größter Erfolg bis dahin. "Wir haben einfach unser Leidenschaft ausgelebt, das war eigentlich alles. Wir hatten einfach Bock drauf gehabt, sowas zu tun.“ 2005 kam die Weltmeisterschaft nach Schwerin auf den Pfaffenteich. Die Nationen marschierten mit ihren Flaggen und Drachentänzen durch die Innenstadt. Das Team MV holte siebenmal Gold.
"Das hätte auch schiefgehen können"
Längst ist aus dem Drachenbootfestival ein Volksfest geworden. Anfangs waren gerade einmal acht Teams am Start. Zwischenzeitlich waren es schon mal 280. "Ich freue mich, aber ich hefte mir nichts ans Hemd, weil das hätte ebenso gut nach drei Jahren auch schiefgehen können", sagt Manfred Russ. "Da bist du sehr bescheiden", entgegnet Heiko Stolp, "ich glaube, es hätte kein anderer machen können".