Deponie Ihlenberg: Studie sieht keinen Zusammenhang zu Krebserkrankungen
Eine Studie des Sozialministeriums Mecklenburg-Vorpommerns zeigt, dass Erkrankungen, die um die landeseigene Deponie Ihlenberg im Landkreis Nordwestmecklenburg aufgetreten sind, nicht mit den Abfällen in Verbindung stehen.
Die Beschäftigten der Sondermüll-Deponie Ihlenberg sind laut einer Studie keinem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt. Das ergab eine Untersuchung des Instituts für Community Medicine der Universität Greifswald, die am Donnerstag bei einer Pressekonferenz des Sozialministeriums in Schwerin vorgestellt wurde.
Arbeitsschutz auf Deponie Ihlenberg funktioniert
Unter den 590 ehemaligen und gegenwärtigen Mitarbeitern gab es zwischen 2009 und 2021 insgesamt 32 Krebsfälle. Diese Zahlen liegen laut Studie nicht über dem Durchschnitt des Landkreises Nordwestmecklenburg und sind sogar geringer als erwartet. Grund dafür soll der Arbeitsschutz sowie das Bewusstsein der Beschäftigten sein. Auch ein direkter Einfluss der Deponie auf die Krebshäufigkeit der Bevölkerung im Umkreis wurde nicht nachgewiesen.
Hohe Krebs-Inzidenzen im weiteren Umkreis
Dem Direktor des Instituts für Community Medicine der Universität Greifswald, Wolfgang Hoffmann, zufolge wurden im Nahbereich um die Deponie zwei konzentrische Beobachtungszonen untersucht. In einem Umkreis von null bis fünf Kilometern seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Im Umkreis von fünf bis zehn Kilometern allerdings seien erhöhte Inzidenzen für Krebs der Verdauungsorgane und Lymphome/Leukämien zu beobachten. Auch sei - vorrangig im Zeitraum zwischen 2010 und 2012 - in diesem Umkreis eine signifikant erhöhte Sterblichkeit bei Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt worden. Die Gründe dafür seien nicht eindeutig identifizierbar, so Hoffmann.
Ältere Studie kam zu anderem Ergebnis
2002 war das noch anders. Als damals mehrere Mitarbeiter der Deponie bei Schönberg an Krebs erkrankt waren, kam auch eine Studie der Universität Greifswald zum Ergebnis, dass durch die Arbeit auf der Sondermülldeponie eine erhöhte Krebsgefahr bestehe. Die Folgestudie sagt nun, dieses Risiko sei nicht mehr gegeben: Auch wer seit 30 Jahren auf der Deponie arbeite, habe nun kein erhöhtes Risiko mehr.