Den Wäldern in MV geht es wieder schlechter
Den Wäldern in Mecklenburg-Vorpommern geht es wieder schlechter. Hitze, Stürme und Schädlinge machen den Bäumen zu schaffen, heißt es in der aktuellen Waldzustandserfassung. Klimastabile Mischwälder sollen Abhilfe schaffen. Dazu wird an drei Orten geforscht.
Rund 25 Prozent aller Bäume in den Waldgebieten des Landes seien beschädigt, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) bei der Vorstellung des Papiers am Donnerstag in Friedrichshof bei Bützow (Landkreis Rostock). Im Vorjahr seien es lediglich 20 Prozent gewesen, aber der heiße Sommer und der damit verbundene Wassermangel hätten zu hohen Blattverlusten in den Baumkronen geführt.
Erst Stürme, dann Schädlinge
Vor allem zu Beginn des Jahres führten Stürme laut Backhaus zu großen Schäden in den Baumbeständen. Zudem befallen unter anderem Borkenkäfer die Stämme und Blattwespenraupen fressen die Blätter und Nadeln. Am stärksten betroffen sind demnach Fichten, die im Vergleich zum Vorjahr mehr als sieben Prozent ihrer Nadeln verloren haben.
Drei Modellwälder angelegt
Die Universitäten Greifswald und Rostock erforschen in Modellwäldern, welche Baumarten besonders gut mit Klimaschwankungen umgehen können. Dazu wurden laut Backhaus mit Unterstützung des Bundes bei Schwaan (Landkreis Rostock), Ruthenbeck (Ludwigslust-Parchim) und Elmenhorst (Vorpommern-Rügen) Versuchswälder angelegt.
Esche soll als Wertholzlieferant ersetzt werden
Es gehe dabei vor allem um sogenannte Nassstandorte wie in Flussniederungen. Diese machen rund ein Viertel der Waldfläche im Nordosten aus. Damit solle auch die Esche, die infolge des Eschensterbens ausfällt, als Wertholzlieferant ersetzt werden, sagte Backhaus. Die Neuanpflanzungen auf Landesflächen werden über fünf Jahre mit Forschungen an älteren Versuchswäldern verglichen und zusammen ausgewertet. Im Nordosten wächst auf rund 558.000 Hektar Wald.