Bundesweiter Warntag: Erfolgreicher Test der Alarmsysteme in MV
Proben für den Ernstfall: Heute stand der zweite bundesweite Warntag an. Bei dem Testlauf kam erstmals die Handy-Warnung zum Einsatz.
Pünktlich um 11 Uhr wurden auch in Mecklenburg-Vorpommern zum zweiten bundesweiten Warntag die Alarmsysteme getestet. Dabei wurde von Bund, Ländern und Gemeinden Warnketten kontrolliert, die im Katastrophenfall greifen sollen. Die Bevölkerung hat über verschiedene Kanäle eine Probewarnung erhalten. Alamiert wurde durch Sirenen, Radio, Fernsehen und Online. Erstmals gab es in diesem Jahr zudem das Cell Broadcast, eine direkte Nachricht aufs Handy.
Funktionsfähige Sirenen
Mecklenburg-Vorpommern sei für den Notfall gewappnet, sagte Innenminister Christian Pegel (SPD) am Nachmittag. In der Landeshauptstadt Schwerin heulten im Rahmen des Warntags allerdings keine Sirenen, weil die Stadt noch nicht an das Warnsystem angeschlossen, so eine Sprecherin des Innenministerium. Alle Landkreise und kreisfreien Städte haben aber rückgemeldet, dass die aktiven Sirenen ordnungsgemäß funktioniert haben. Aktuell gibt es den Angaben zufolge 1.600 Sirenen im Nordosten, ein Großteil der Technik wurde nach dem Ende der DDR abgebaut.
Test im Fall eines Blackouts
Das Land mit seinen Landkreisen und kreisfreien Städten hatte laut Pegel den heutigen Warntag auch genutzt, um ein Konzept zu testen, das gewährleistet, dass alle Behörden und die dazu gehörenden Ministerien und die unteren Katastrophenschutzbehörden selbst bei einem flächendeckenden Stromausfall zu erreichen sind.
Probelauf von Cell Broadcast
Der neue Kanal Cell Broadcast soll für die Zukunft ein wichtiger zusätzlicher Baustein sein, um im Katastrophenfall möglichst viele Bürgerinnen und Bürger schnell und direkt zu erreichen, sagte Pegel in Schwerin. Ab Februar kommenden Jahres soll Cell Broadcast in Regelbetrieb gehen. Laut Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz erfolge so eine Übermittlung von Warnungen mit geringer Datenlast. Für den ersten Test am heutigen Warntag seien Behörden aber davon ausgegangen, dass lediglich rund 50 Prozent der Handys und Smartphones in Deutschland geklingelt haben und manche Geräte wegen alter Betriebssoftware stumm geblieben sind. Pegel appellierte an die Bürgerinnen und Bürger notwendige technische Einstellungen auf den Geräten vorzunehmen.
Den ersten bundesweiten Probealarm vor zwei Jahren hatte das Bundesinnenministerium für fehlgeschlagen erklärt.