Bester Schweinezüchter lebt im Landkreis Rostock
Deutschlands bester Schweinehalter kommt aus Viecheln im Landkreis Rostock. Der 56-jährige Torsten Roder hat den wichtigsten Preis für die Landwirtschaft gewonnen, den Ceres Award.
Der Ceres Award ist quasi Deutschlands "Oskar" für Landwirte. Er wird, ähnlich wie der Filmpreis, in unterschiedlichen Kategorien vergeben. Eine Fachjury hat den leidenschaftlichen Schweinezüchter zu Deutschlands bestem Schweinehalter gekürt. Auf Roders Hof wedeln Schweine zufrieden mit dem Schwanz. In einer Bucht mit Stroh grunzen etwa 90 Schweine glücklich und zufrieden. Torsten Roder zeigt als Beweis auf die Ringelschwänze. "Wir kupieren die Schwänze nicht mehr. Und wenn die Schwänze geringelt sind und so hin und her wedeln, dann sieht man, dass die Schweine gesund sind." Seine Tiere sind aufgeweckt, neugierig, erkunden die Umwelt. Oder sie liegen auch einmal weit ausgestreckt auf der Seitenlage und ruhen.
Eigene Marke "Mecklenburger Strohschweine"
Seit 1994 züchtet und mästet die "GbR Armin Roder und Söhne" Schweine. Das ist historisch gewachsen. Der Familienbetrieb nutzt die Schweineställe der LPG aus DDR-Zeiten, nachdem diese in Konkurs gegangen war. Von Anfang an hielt Familie Roder ihre Schweine auf selbst geerntetem Stroh. Der Betrieb hat damit seine eigene Marke geschaffen, die "Mecklenburger Strohschweine". "Es erfreut uns, dass wir auch gute verlässliche Partner gefunden haben, die uns das Geld, das wir für unsere Haltung brauchen, auch bezahlen. Diese Art der Haltung ist sehr kostenintensiv", erzählt der 56-Jährige. Ein wichtiger Partner sind die "Ludwigsluster Fleisch und Wurstwaren".
Für den regionalen Markt
Torsten Roders Strohschweine werden gentechnikfrei gemästet, mit heimischen Eiweißfutterpflanzen wie Erbsen, Ackerbohne oder Lupine. Das Fleisch wird regional vermarktet. Abnehmer sind Restaurants und Fleischereien. "Wenn man in der Region wohnt und aufgewachsen ist, hier produziert, dann möchte man natürlich auch seine Produkte in der Region anbieten und sehen, wie der Verbraucher darauf reagiert." Vor einem der Ställe befindet sich eine Besucherterrasse. Vor Corona hat der Landwirt viele Gruppen über seinen Hof geführt, um auch so ins Gespräch zu kommen und Verbrauchern zu zeigen, wie seine Tiere leben. Er hofft, dass dies bald wieder möglich ist.
Landwirt mit Leib und Seele
Torsten Roder hat zu DDR-Zeiten in Meißen an der LPG-Hochschule studiert. Seit zwölf Jahren führt er den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder Holger. Er ist stolz, nun Deutschlands bester Schweinehalter zu sein. Er betont aber auch, Anteil am Erfolg hätten alle, seine Familie und Mitarbeiter. "Was mir natürlich auch ganz wichtig ist: Dass wir den Schweinehaltern, die wir noch haben, in dieser schweren Zeit Mut geben, dass es Wege gibt, den einen oder anderen Schweine- und vor allem Sauenstall zu erhalten." Ob seine beiden Söhne einmal den Betrieb übernehmen, ist völlig offen. Sie helfen bereits mit. Allerdings: denkt Torsten Roder noch nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. Seine "Mecklenburger Strohschweine" sind ihm zu sehr ans Herz gewachsen.