Ausländerbehörden machen sich gegenseitig Personal abspenstig
Der Landkreis Rostock klagt über das Abwerben von Mitarbeitern durch die Hansestadt Rostock. Nach Angaben des stellvertretenden Landrats zahlt die Hansestadt ein höheres Gehalt.
Mehrere Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Landkreises Rostock sind seit Jahresbeginn in die Behörde der Hansestadt Rostock gewechselt. Der stellvertretende Landrat Stephan Meyer (CDU) glaubt, dass der Grund dafür in der besseren Bezahlung der Hansestadt liegt. Zwei Entgeltgruppen trennen die Mitarbeiter der beiden Ausländerbehörden. Der Unterschied beim Gehalt beträgt bis zu 900 Euro pro Monat. Allein in diesem Jahr seien vier Mitarbeiter der Kreisverwaltung deshalb in die Amtsstuben der Hansestadt gewechselt, so Meyer.
Hansestadt weist Vorwürfe zurück
Dabei sei dieses finanzielle Überbieten eigentlich nicht vorgesehen, sagt der stellvertretende Landrat, es gebe Tarifgruppen, an die sich kommunale Arbeitgeber halten müssen. Rostock jedoch umgehe diese Vorgaben. Die Hansestadt wies ein gezieltes Abwerben zurück. Es gebe allerdings die Möglichkeit, die Bezahlung der Beschäftigten "flexibel" zu gestalten, um dadurch mehr Fachkräfte zu gewinnen. Das könne auch der Landkreis nutzen.
Landkreis befürchtet Lohnspirale
Das will der Landkreis jetzt auch tun, so Meyer. Denn die Bearbeitung von Einbürgerungsanträgen und Rückführungen dauert im Landkreis Rostock inzwischen 18 Monate. Meyer befürchtet allerdings, dass die Behörden wechselseitig damit die Löhne hochtreiben. Aber es bleibe ihm nichts übrig, denn er muss die restlichen Mitarbeiter halten.