Ausbildungsstart in MV: 3.500 unbesetzte Stellen
Im August beginnen viele junge Menschen ihre Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern. Doch es sind noch etliche Ausbildungsplätze im Land unbesetzt. Und: Viele junge Menschen suchen noch einen Ausbildungsplatz.
Zum Start des Ausbildungsjahres 2024 halten Unternehmer und Handwerksmeister in Mecklenburg-Vorpommern vielerorts vergeblich Ausschau nach Berufsnachwuchs. Insgesamt sind in Mecklenburg-Vorpommern noch 3.500 Lehrstellen unbesetzt. Dem stehen 2.100 Jugendliche gegenüber, die noch einen Ausbildungsplatz suchen. Die mit Abstand meisten Lehrstellen gibt es im Bereich Kauffrau oder Kaufmann im Einzelhandel. Aber auch im Handwerk sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe seien noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt, so Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesarbeitsagentur.
Kosten für Anfahrt und Wohnen für Jugendliche oft zu teuer
Herausfordernd sei es in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern für Jugendliche und Unternehmen gleichermaßen, die relativ langen Anfahrtswege zu bewältigen sowie eine günstige Unterkunft vor Ort zu bekommen, so Biercher weiter. Nach Angaben der beiden Handwerkskammern in Mecklenburg-Vorpommern konnten die Handwerksbetriebe des Landes bislang 1.140 neue Lehrverträge abschließen. Das sei im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Steigerung, während bundesweit der Trend rückläufig sei. "Im Handwerk stehen noch alle Türen zum Ausbildungsplatz weit offen. Der größte Teil der Auszubildenden startet am 1. September, und bis dahin wird noch eine Reihe von Verträgen geschlossen", so Gunnar Pohl, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern MV.
Online-Lehrstellenbörse: 500 freie Ausbildungsplätze
Die neue Praktikumsprämie des Landes helfe bei der Nachwuchsgewinnung, da es diese ausschließlich im Handwerk gebe, sagte Pohl. Nach seinen Angaben wird die Hitliste der handwerklichen Berufe nach wie vor vom Kfz-Mechatroniker angeführt, gefolgt vom Elektroniker und dem Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Pohl rief Jugendliche ohne Lehrstelle auf, die Sommerferien zu nutzen, um einen passenden Ausbildungsbetrieb zu finden. In den Online-Lehrstellenbörsen der Handwerkskammern seien noch mehr als 500 freie Ausbildungsplätze zu finden. Berater würden helfen, passgenaue Betriebe zu finden.