Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaft kommt nicht in Tritt
Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern kommt nicht so recht in Tritt. Während für die anderen ostdeutschen Länder zumindest ein geringes Wachstum erwartet wird, zeichnet sich für MV ein Minus ab.
Die Hoffnung auf eine spürbare Belebung der Wirtschaft nach fordernden Corona-Jahren hat sich für Mecklenburg-Vorpommern nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) 2023 nicht erfüllt. „Die Auswirkungen des internationalen Geschehens, die hohen Zinsen sowie die hohen Energie- und Rohstoffpreise machen den Unternehmen weiter zu schaffen. Auch die Suche nach Fachkräften ist weiterhin eine große Herausforderung“, konstatierte der Minister. Für 2023 sei mit einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen.
Minister: Wirtschaft in "robuster" Verfassung
Für Ostdeutschland insgesamt hatte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle Ende September einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 Prozent prognostiziert. Nach Angaben des Statistikamtes in Schwerin war das BIP im ersten Halbjahr in Mecklenburg-Vorpommern um 0,2 Prozent gesunken. Bereits 2022 war das Bundesland mit einem marginalen Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent das Schlusslicht im Osten. Dennoch sieht Meyer die Wirtschaft im Nordosten in einer "robusten" Verfassung: "Industrie, Handwerk und Gesundheitswirtschaft bleiben stabile Konstanten der heimischen Wirtschaft." Der Tourismus als einer der wichtigsten Arbeitgeber im Land habe sich besser entwickelt als im Jahr zuvor. Die Inflation habe sich im Laufe des Jahres deutlich abgeschwächt. Meyer wertete dies als positive Zeichen dafür, dass für das kommende Jahr wieder gute Wachstumschancen bestehen.
Medizintechnik und Wasserstofftechnologien
Das Land stehe auch künftig bereit, Neuansiedlungen und Produktionserweiterungen zu unterstützen, so der Minister. Für 59 Investitionsvorhaben der gewerblichen Wirtschaft seien 2023 insgesamt 33 Millionen Euro an Zuschüssen bewilligt worden. Als Beispiele nannte Meyer das Birkenstock-Schuhwerk in Pasewalk und den Medizintechnikhersteller Ypsomed in Schwerin. Nach Meyers Angaben steht aus EU-Programmen mehr Geld zur Förderung von Forschung und Entwicklung bereit. Statt 168 Millionen Euro gebe es in der Förderperiode 2021-2027 nun 266 Millionen Euro dafür. Einen wichtigen Förderschwerpunkt bildeten neben der Medizintechnik die Wasserstofftechnologien, von deren Anwendung sich Mecklenburg-Vorpommern kräftige Wachstumsimpulse erhofft.