Anstieg bei Scharlach und Keuchhusten bei Kindern in MV
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) beobachtet derzeit einen erhöhten Anstieg an Scharlach-Infektionen sowie Keuchhusten-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern. Wodurch dieser verursacht wird, sei derzeit unklar.
Vor allem die Zahlen bei Scharlach stechen deutlich hervor. Im Zeitraum von Januar bis März dieses Jahres wurden bisher 402 Fälle in Mecklenburg-Vorpommern erfasst. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum nur zwei Erkrankungen. Der Wert könnte nach Aussagen des LAGuS sogar noch höher liegen, da Scharlach nicht als Einzelerkrankung meldepflichtig ist, sondern nur dann, wenn Häufungen von zwei oder mehr Infektionen auftreten.
Bundesweit bakterielle Infektionen auf Vormarsch
Es bestehe aber derzeit kein Grund zur Sorge, so eine Sprecherin. Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert deutschlandweit ebenfalls einen Anstieg bakterieller Infektionen. Dies könnte laut RKI mit der starken Zunahme akuter und schwerer Atemwegsinfektionen Ende 2022 und einer gleichzeitigen Verbreitung von Atemwegsviren zu tun haben. Denn die könnten das Entstehen bakterieller Infektionen begünstigen.
Keine Impfung, aber Behandlung mit Antibiotika möglich
Scharlach ist keine schwerwiegende Erkrankung und lässt sich mittels Antibiotika wie etwa Penicillin behandeln. Solche Antibiotika sollten derzeit problemlos in Apotheken verfügbar sein, wie eine NDR Anfrage bei einigen Apotheken im Osten des Landes ergab. Gegen Scharlach gibt es keine Impfung. Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten führt eine überstandene Scharlach-Infektion nicht zur Immunität - man kann also mehrmals an Scharlach erkranken.