Ärztin untersucht ein Mädchen © picture-alliance/ ZB | Patrick Pleul Foto: Patrick Pleul

Anstieg bei Scharlach und Keuchhusten bei Kindern in MV

Stand: 02.04.2023 09:59 Uhr

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) beobachtet derzeit einen erhöhten Anstieg an Scharlach-Infektionen sowie Keuchhusten-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern. Wodurch dieser verursacht wird, sei derzeit unklar.

Vor allem die Zahlen bei Scharlach stechen deutlich hervor. Im Zeitraum von Januar bis März dieses Jahres wurden bisher 402 Fälle in Mecklenburg-Vorpommern erfasst. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum nur zwei Erkrankungen. Der Wert könnte nach Aussagen des LAGuS sogar noch höher liegen, da Scharlach nicht als Einzelerkrankung meldepflichtig ist, sondern nur dann, wenn Häufungen von zwei oder mehr Infektionen auftreten.

Bundesweit bakterielle Infektionen auf Vormarsch

Es bestehe aber derzeit kein Grund zur Sorge, so eine Sprecherin. Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert deutschlandweit ebenfalls einen Anstieg bakterieller Infektionen. Dies könnte laut RKI mit der starken Zunahme akuter und schwerer Atemwegsinfektionen Ende 2022 und einer gleichzeitigen Verbreitung von Atemwegsviren zu tun haben. Denn die könnten das Entstehen bakterieller Infektionen begünstigen.

Keine Impfung, aber Behandlung mit Antibiotika möglich

Scharlach ist keine schwerwiegende Erkrankung und lässt sich mittels Antibiotika wie etwa Penicillin behandeln. Solche Antibiotika sollten derzeit problemlos in Apotheken verfügbar sein, wie eine NDR Anfrage bei einigen Apotheken im Osten des Landes ergab. Gegen Scharlach gibt es keine Impfung. Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten führt eine überstandene Scharlach-Infektion nicht zur Immunität - man kann also mehrmals an Scharlach erkranken.

Weitere Informationen
Ein Kind wird von einem Arzt untersucht. © Sebastian Gollnow Foto: picture alliance/dpa

Rostocker Eltern-Kind-Zentrum: Kommt das Ja noch bis Juni?

Grünes Licht für Eltern-Kind-Zentrum in Rostock noch vor dem Sommer? Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Drese will eine Grundsatzentscheidung. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 02.04.2023 | 08:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Experten des Deutschen Meeresmuseums untersuchen eine Kegelrobbe. © dpa Foto: Stefan Sauer

Backhaus reagiert nach Robbensterben: Neue Reusen-Regel für Ostsee

Die Ursache für den Tod von 44 Tieren ist noch nicht abschließend geklärt. Umweltminister Backhaus zieht dennoch eine Konsequenz für den Fischfang. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?