Analyse der Bundestagswahl in MV: "Mehr Verlierer als Gewinner"
Die Bundestagswahl 2025 brachte mehr Verlierer als Gewinner, so der Politikwissenschaftler Muno. CDU und AfD blieben hinter ihren Erwartungen zurück, während die Linke sich über ein Comeback freut.
Die Bundestagswahl habe "mehr Verlierer als Gewinner" hervorgebracht, analysiert Prof. Wolfgang Muno von der Universität Rostock im NDR Interview. Die CDU habe auf eine deutlichere Mehrheit spekuliert, die AfD setzte auf ein noch größeres Wählerpotential. Auch wenn die AfD in Mecklenburg-Vorpommern klar stärkste Kraft ist, habe sie bezogen auf alle ostdeutschen Bundesländer hierzulande das schwächste Ergebnis.
CDU in MV deutlich unter Bundeswerten
Zudem bleibt die Landes-CDU unter ihrem Chef Daniel Peters mit 17,8 Prozent hinter den Bundeswerten zurück. Peters hatte sich nach der Migrationsabstimmung im Bundestag vehement auf die Seite von Unionschef Friedrich Merz gestellt und war damit durchaus angeeckt. Die Anbiederung an die AfD-Positionen habe der Landes-CDU wenig genutzt, so ein erstes Fazit. Auf Bundesebene sehe es so aus, als sei eine schwarz-rote Koalition die wahrscheinlichste Option. "Die sind zum Erfolg verdammt", so Wolfgang Muno.
Vorzeichen für den Landtagswahlkampf 2026?
Die Grünen hingegen seien mit einem blauen Auge davongekommen, so Wolfgang Muno. Die krachende Niederlage der SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig habe sich abgezeichnet. Dies könnte zum Vorzeichen für die Landtagswahl im Herbst 2026 werden. Möglich wäre, dass die SPD auf einen "stark personalisierten Wahlkampf" abziele und sich als Gegengewicht zur rechts positionieren will.
Rückenwind aus dem Bund für die neu erstarkte Linke
"Die einzigen, die sich freuen können, sind aktuell wohl die Linken", spielt Muno auf den Wiedereinzug in Fraktionsstärke an. Auch diesen Schwung dürften sie für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern in eineinhalb Jahren mitnehmen wollen. Die Linke habe konsequent die Aufschaukelung in der Migrationsdebatte nicht mitgemacht. Außerdem hätten ihre Social-Media-Aktivitäten besonders junge Wähler erreichen können. Das zeigte sich im Vorfeld schon in Umfragen sowie der Auswertung der bundesweiten "U-18-Wahl". Ob das 2026 auch in MV ausreichen könnte, müsse man sehen.
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