"Heute Abitur" steht an einer Schultafel. © picture alliance/dpa | Sina Schuldt Foto: Sina Schuldt

Abiturprüfungen in MV: Analog aber sicher

Stand: 21.04.2023 11:02 Uhr

In der kommenden Woche beginnen die Abiturprüfungen im Land. Eine technische Panne, wie kürzlich in Nordrhein-Westfalen erfolgt, soll in MV laut Bildungsministerium aber nicht auftreten können.

von Hannes Opel

Nachdem in Nordrhein-Westfalen aufgrund technischer Probleme beim Download der Abiturklausuren Prüfungen verschoben werden mussten, stellt sich die Frage, wie die Situation in MV aussieht. Bildungsministerium und Schulleiter halten das System für sicher. Bedenken an der digitalen Infrastruktur äußert der Chaos Computer Club.

Abifragen in MV: Ausdruck statt Download

In Mecklenburg-Vorpommern verlasse man sich bei der Übermittlung noch ganz auf den analogen Weg, sagen Bildungsministerium und Schulleiter im Land. Die Prüfungsunterlagen würden in speziellen Verfahren gedruckt, sofort versiegelt und dann im Schulamt den Schulleiterinnen und Schulleitern persönlich gegen Unterschrift übergeben. Danach blieben sie bis zur Freigabe unter Verschluss. Im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen würden Schülerinnen und Schüler also angesichts einer technischen Störung oder eines Cyberangriffs ihre Klausurunterlagen trotzdem pünktlich erhalten.

Schulportal MV: Lehrer können Fehler melden

Dennoch gibt es in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Schulportal eine Art Intranet. Während der Prüfungsphase dient es der geschützten Kommunikation zwischen Schulen und Behörde. Die Schulen, die Prüfungen angemeldet haben, können etwa eventuelle Fehler melden. Außerdem können die Schulen auf diesem Wege Korrekturen einzelner Aufgaben in den Unterlagen erhalten.

Digitale Schwachstelle im Bildungsserver in NRW

In Nordrhein-Westfalen hatte es zuletzt Sicherheitslücken im Zusammenhang mit den Abiturprüfungen gegeben. Einem Vertreter des Chaos Computerclubs in Berlin zufolge war es noch diese Woche möglich, über eine solche Lücke Zugang zum Bildungsserver in NRW zu bekommen. Das Einfallstor sei das Testportal für Zentrale Prüfungen in NRW gewesen. Darüber sei man an einen Datensatz von mehr als 3.000 Lehrerinnen und Lehrern gekommen (Vor- und Nachnamen, Mailadressen und Telefonnummern). Mit diesen Daten wiederum hätten sich die digitalen Aktivisten Zugang zum Schulportal in Nordrhein-Westfalen verschaffen können. Bis zu den Abiturklausuren seien sie am Ende zwar nicht gekommen, aber mit den erbeuteten Daten hätten sie eine Menge Schaden anrichten können. Ob diese Gefahr auch in Mecklenburg-Vorpommern bestehen würde, wollte der Vertreter des Chaos Computer Clubs nicht sagen. Ausschließen wollte er es aber auch nicht.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 21.04.2023 | 06:00 Uhr

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