Volker Beck lobt "überfällige" Rede von Robert Habeck
Volker Beck (Grüne), Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, hat die viel beachtete Videobotschaft seines Parteikollegen Robert Habeck im Interview auf NDR Info gelobt. Es sei Habeck gelungen, die Verantwortung der Bundesregierung gegenüber Israel zu verdeutlichen und gleichzeitig Verständnis für die Lage der palästinensischen Bevölkerung zu zeigen.
Habeck habe in seiner Rede betont, "dass aus unserer Geschichte eine Verantwortung für das jüdische Volk folgt, das bedeutet, für die Sicherheit der Juden und Jüdinnen in Deutschland und der Sicherheit des jüdischen und demokratischen Staates", erklärte Beck. "Das hat er auf eine Art und Weise gemacht, die nicht darüber hinwegsieht, in welchem Dilemma auch die palästinensische Bevölkerung in diesem Konflikt lebt. Gleichzeitig hat er deutlich gemacht, dass die politischen Schwierigkeiten nicht rechtfertigen, dass die Hamas Menschen massakriert, abschlachtet, entführt und foltert", sagte Beck.
Er forderte, dass Deutschland in dieser schwierigen Situation weiter an Israels Seite stehen müsse. "Ich würde mir wünschen, dass wir das auch in der Weltgemeinschaft tun. Da gab es mit der Entscheidung in der UN-Generalversammlung keine deutliche Sichtbarkeit der Bundesregierung bei der Abstimmung und in der Diskussion um UN-Generalsekretär Guterres. Die Klarheit die Robert Habeck hier gezeigt hat, sollte sich die Bundesregierung insgesamt zu eigen machen", so Beck.
Habeck: Wir können nicht empört genug sein
Für seine Rede, in der Habeck die antisemitischen Übergriffe in Deutschland anprangerte, bekam der Wirtschaftsminister viel Zuspruch. Er beschrieb die Angst, die Juden und Jüdinnen hierzulande wieder spüren, und appellierte: "Wir haben sicherlich oft zu viel Empörung in unserer Debattenkultur, aber hier können wir gar nicht empört genug sein." Habeck verlangte "eine harte politische Antwort" und forderte von Muslimen in Deutschland eine klarere Distanzierung von antisemitischen Äußerungen und Handlungen.
Beck: Deutlichere Distanzierung von islamischen Verbänden muss kommen
Den Forderungen schließt sich Beck an. Seine Kritik richtete sich insbesondere an islamische Verbände in Deutschland, die sich deutlicher vom Antisemitismus distanzieren sollten. "Wir erwarten, dass es nicht nur Pressestatements gibt, die für die Mehrheitsgesellschaft geschrieben sind, die kein Muslim oder Muslima jemals zu sehen bekommt. Wir erwarten, dass da, wo der Islam missbraucht wird, um gegen Israel und Juden zu hetzen, sie da auf der Straße sind, um sich mit diesen Leuten zu streiten", sagte Beck.