In Kanada wurden zehntausende Frauen ohne ihr Einverständnis unfruchtbar gemacht. Selbst in jüngster Zeit noch. Und es ist keine Straftat. Ein Feature von Antje Passenheim, ARD New York.

AUDIO: Noch immer: Zwangssterilisationen bei indigenen Frauen in Kanada (25 Min)

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in einigen Ländern staatliche Regelungen zur Sterilisation: Bestimmte Personen sollten unfruchtbar gemacht werden. Und eigens geschaffene Eugenik-Gesetze machten die Sache legal. So wollte man beispielsweise verhindern, dass sogenannte "minderwertige" Frauen Kinder bekommen. In Kanada wurden im letzten Jahrhundert zehntausende indigener Frauen - ohne ihr Einverständnis - sterilisiert. Die Gesetze gibt es heute zwar nicht mehr, Zwangssterilisationen aber schon. "Seit den 1970er Jahren waren mindestens 12.000 Frauen betroffen", sagt Yvonne Boyer. Die Senatorin kämpft dafür, Zwangssterilisation im kanadischen Strafgesetzbuch als Straftat zu definieren und die Frauen zu entschädigen. Mehrere Sammelklagen setzen die Regierung unter Druck.

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