Mitreden! Deutschland diskutiert

Ärztemangel - wie heilsam ist das neue Hausärztegesetz?

Montag, 07. April 2025, 20:15 bis 22:00 Uhr, NDR Info

Ärztemangel - wie heilsam ist das neue Hausärztegesetz?

Sendung: Mitreden! Deutschland diskutiert | 07.04.2025 | 20:15 Uhr

Hörerinnen haben bei Mitreden! mit Experten über eine bessere Patientenversorgung diskutiert. Die Sendung als Video-Mitschnitt.

Mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) entfallen seit Februar die Honorarbudgets für Hausärzte. Sie werden künftig für alle Leistungen bezahlt, die sie erbringen. Was haben die Patienten und Patientinnen davon? Das war das Thema bei "Mitreden! Deutschland diskutiert" am Montag.

Moderator Stefan Rank begrüßte als Gäste:

Erik Bodendieck
Präsident der Landesärztekammer Sachsen, Allgemeinmediziner in Wurzen/Sachsen

Dr. Laura Dalhaus
Hausärztin in Borken (NRW), Chirurgin, Notärztin (mit eigenem Podcast zum Gesundheitssystem: "5 Minus")

Susan Sziborra-Seidlitz
Sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt, Gesundheits- und Krankenpflegerin

AUDIO: Das war "Mitreden!": Wie heilsam ist das neue Hausärztegesetz? (4 Min)

Lauterbach: "Es wird einfacher, Termine zu bekommen"

Es ist ein Sprachmonster: das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG). Noch-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) formuliert den Anspruch verständlicher und verspricht: "Es wird einfacher, Termine zu bekommen". Und zwar beim Hausarzt. Mitte Februar 2025 hatte der Bundesrat dem Ampel-Gesetz zugestimmt. Mit ihm wurde die Honorierung der Hausärztinnen so geändert, dass sie künftig mehr finanziellen Spielraum bekommen bei der Versorgung ihrer Patienten - und auch neuer Patienten. 

Schwierige Suche nach neuer Hausarztpraxis

Bisher haben Hausarztpraxen nur ein begrenztes Budget pro Quartal. Ist das aufgebraucht, werden Patientinnen und Patienten weiter behandelt; die Hausärzte bekommen aber für die Mehrarbeit kein zusätzliches Geld. Es lohnt sich für sie nicht, ihren Patientenstamm zu erweitern. Wer nach einem Umzug oder gerade erwachsen geworden einen Hausarzt sucht, hört dann oft: Wir nehmen keine neuen Patienten an!

Das hat viele Menschen umgetrieben und unzufrieden gemacht. In einer repräsentativen Civey-Umfrage äußerten im September 2024 über 70 Prozent der Befragten die Sorge, dass es in den kommenden fünf Jahren schwieriger wird, eine Hausarztpraxis zu finden.

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Medizin, Euro-Geldscheine und Taschenrechner auf einem Tisch © Fotolia Foto: Tatjana Balzer

Nordreportage: Hausärzte am Limit (2024)

Das Einsatzgebiet für die Bereitschaftsdienste in der Nacht und am Wochenende wurde kürzlich verdoppelt. extern

Verbesserung bei Verschreibung von Hilfsmitteln

Durch das neue Gesetz werden Hausärzte für alle Leistungen bezahlt, die sie erbringen. Außerdem sollen psychisch Erkrankte besser und schneller versorgt werden und Menschen mit Behinderung leichter Hilfsmittel bekommen. Der Anspruch auf die sogenannte "Pille danach" als Notfallverhütungsmittel für Opfer sexualisierter Gewalt wird ausgeweitet. Künftig wird sie ohne Altersbegrenzung von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Trägt das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) also zur Entlastung der Hausarztpraxen bei? Und wie können mehr Allgemeinmediziner ausgebildet und in den ländlichen Raum "gelockt" werden? Dorthin, wo die Nachbesetzung freiwerdender Praxen besonders schwierig ist.

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Nina Zimmermann moderiert die Sendung Mitreden!. Sie spricht mit einem Gast, der zugeschaltet ist. © Screenshot

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