Mitreden! Deutschland diskutiert
Montag, 30. September 2024, 20:15 bis
22:00 Uhr, NDR Info
Mitreden! Jugend in Sorge - Wie geht’s in eine gute Zukunft?
Hörerinnen und Hörer haben bei Mitreden! mit Experten über Jugendliche und ihre Belastungen diskutiert. Hier können Sie die Sendung nachschauen.
Düster wie noch nie: Viele junge Menschen in Deutschland schauen pessimistisch in die Zukunft. Sie machen sich Sorgen, blicken kritisch auf die Welt und das Leben. Das belegen zahlreiche Untersuchungen: vom 17. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung bis hin zur Jugendwahlstudie2024. Was belastet die Jugend? Wie kann die junge Generation wieder Vertrauen in die Zukunft gewinnen? Das war unser Thema bei "Mitreden! Deutschland diskutiert".
Moderatorin Sabine Dahl begrüßte als Gäste:
Simon Schnetzer
Jugendforscher, Studienleiter Trendstudie "Jugend in Deutschland 2024"
Victoria Reichelt
Journalistin und Moderatorin bei FUNK für das Politikformat "Die da oben" mit dem Podcast "Absolute Mehrheit" sowie ZDFheute live
Arthur Kießling
Botschafter der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
Sorgenvoll in einer Welt mit Krisen und Kriegen
- So pessimistisch wie noch nie
- Meinung: Gen Z auch nicht anders als andere Generationen
- SINUS-Studie: Viele Sorgen - aber dennoch optmistisch
- Kinder- und Jugendbericht: Jugendliche wollen mehr Mitsprache
- Jugendwahlstudie2024: Mehr Zukunftsängste als Zuversicht
- Azubis finden nur schwer Wohnraum in Hamburg
- Geldsorgen in der Inflation: Wie Studierende finanziell klarkommen
- Vor dem Wintersemester: Preise für WG-Zimmer steigen weiter
Der Zustand der Welt, die Kriege und die Klimakrise belasten junge Menschen - oft “Generation Z” genannt. Auch Inflation, teurer Wohnraum und eine mögliche Altersarmut stehen ganz oben im Sorgen-Ranking. Insgesamt ist die Sorge um die aktuelle und künftige wirtschaftliche Lage groß, hat die Trendstudie "Jugend in Deutschland" ermittelt. Andere Untersuchungen bestätigen diese Ergebnisse. Auch die Corona-Pandemie wirkt noch nach. Das alles hinterlässt Spuren: Die psychischen Belastungen nehmen zu. Die befragten jungen Menschen berichten, dass sie vor allem unter Stress und Erschöpfung leiden.
Mitsprache und Mitwirkung?
Abgesehen von der unsicheren Weltlage und der wirtschaftlichen Situation machen sich junge Menschen auch Sorgen um die Spaltung in der Gesellschaft und um den Zustand der Demokratie. Die SINUS-Jugendstudie 2024 hat zusätzlich eine Verunsicherung durch die schwer einzuschätzende Zuwanderung und die Zunahme von Rassismus und Diskriminierung festgestellt. Laut 17. Kinder- und Jugendbericht empfinden junge Menschen politische Entscheidungsprozesse als intransparent, als jugendfern. Und weniger Mitspracherecht mache junge Menschen anfälliger für Populismus.
Generation Z in der Kritik
"Die jungen Leute sind faul und empfindlich. Sie legen zu viel Wert auf eine gute Work-Life-Balance." So oder so ähnlich lautet die Kritik an der "Generation Z", wie sie öfter von Angehörigen der sogenannten "Boomer-Generation" geäußert wird. Verdient die junge Generation aber nicht viel mehr Verständnis?
Ziel Generationengerechtigkeit
Wie kann es gelingen, dass junge Menschen sich besser gehört fühlen? Dass sie mitwirken und mitbestimmen können? Könnte das Streben nach Generationengerechtigkeit die Jugend wieder optimistischer in die Zukunft blicken lassen?