Mitreden! Deutschland diskutiert

Fünf Jahre danach - was hat Corona mit unseren Kindern gemacht?

Montag, 17. März 2025, 20:15 bis 22:00 Uhr, NDR Info

 

Livestream hier ab 17.03.2025 20:15 Uhr

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Schulen zu, Kitas zu, Flatterbänder an den Spielplätzen! Fünf Jahre ist es her, dass für Eltern und Kinder plötzlich alles anders war. Wie hat der Lockdown das Leben von Kindern und Jugendlichen verändert? Wie haben sie die Zeit ohne Freunde und ohne Schule verkraftet? Welche Folgen spüren sie noch bis heute? Das möchten wir von Ihnen wissen - bei "Mitreden! Deutschland diskutiert" am Montag um 20.15 Uhr.

Was denken Sie? Diskutieren Sie mit uns!

Moderatorin Sabine Dahl begrüßt als Gäste:

Dr. med. Burkhard Rodeck
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)

Karin Stolle
Leiterin der integrierten Sekundarschule "Schule an der Jungfernheide". Sie ist im Vorstand der Vereinigung der Berliner ISS Schulleiterinnen und Schulleiter (BISSS).

Schulschließungen im ganzen Land

Im März 2020 ist das Corona-Virus noch nicht lange in Deutschland angekommen. Die Bundesregierung befürchtet, dass die Infektionszahlen so schnell ansteigen, dass das Gesundheitssystem überlastet wird, einen Impfstoff gibt es noch nicht. Deshalb entschließen sich Mitte März innerhalb weniger Tage alle Bundesländer, die Schulen für einige Zeit komplett dicht zu machen. Auch Kitas und Kindergärten werden geschlossen. Für Kinder und Jugendliche bedeutet das: kein oder wenig Kontakt zu Gleichaltrigen, viel Zeit in der Wohnung und vor allem vor Handy und Computer. Denn der Unterricht soll so gut wie möglich online weitergehen.

Lernrückstände durch Corona

Auch wenn die Schulen versucht haben, digital zu unterrichten, sind bei den Schülern Lernrückstände entstanden. Die Bundesregierung hat deshalb in den Jahren 2021 und 2022 das rund zwei Milliarden schwere Programm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" ins Leben gerufen. Trotzdem haben die Schülerinnen und Schüler auch heute - fünf Jahre nach den ersten Schulschließungen - mit Defiziten aus der Corona-Zeit zu kämpfen. Die Berliner Schulleiterin Karin Stolle sagt, die Lernrückstände vor allem in Mathe seien an ihrer Schule mitunter dramatisch.

Folgen für die psychische Gesundheit

Probleme haben Kinder und Jugendliche nach der Pandemie aber nicht nur wegen des verpassten Unterrichts. Studien zeigen, dass auch die psychische Gesundheit bei vielen gelitten hat. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, bestätigt das und verweist dabei auf die Copsy-Studien aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hamburg Eppendorf. Allerdings gebe es auch positive Beispiele. Manche Familien seien näher zusammengerückt während der Pandemie.

Was haben Bund und Länder gelernt?

Schulschließungen haben Infektionen vermieden, sagt auch Kinderarzt Burkhard Rodeck. Allerdings hat selbst Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) inzwischen eingeräumt, dass es nicht nötig gewesen wäre, die Schulen so lange zu schließen. Aus dem Bildungsministerium in Dresden heißt es ganz klar: Die langen Schulschließungen waren ein Fehler. In Zukunft müsse hier besser abgewogen werden zwischen Infektionsschutz und dem Schutz der Kinder und Jugendlichen. Um die Folgen der Pandemie aufzuarbeiten, hat der sächsische Landtag eine Enquete-Kommission eingesetzt - genau wie das Land Brandenburg. Eine Lehre, die man in den Bildungsverwaltungen der Länder gezogen hat, ist, dass die Digitalisierung der Schulen vorangetrieben wurde. Schulschließungen müssten das letzte Mittel bleiben, heißt es vom Berliner Senat.

Wir wollen Ihre Meinung hören!

Wie blicken Sie auf die Schulschließungen zurück? Was war gelungen, was anstrengend - und was ging daneben? Wie sollte man im Fall einer erneuten Pandemie mit den Schulen umgehen?
Rufen Sie uns an und teilen Sie Ihre Erfahrungen unter (08000) 44 17 77 oder beteiligen Sie sich bei YouTube.

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