Genau 200 Jahre ist es her: im Juli 1824 kamen die ersten Siedler aus Deutschland nach Brasilien. Angeworben vom brasilianischen Kaiser. Er wollte die indigene Bevölkerung vertreiben. "Weiße Europäer" sollten das Land - wie er sagte "zivilisieren". Die deutschen Einwanderer waren Bauern, Handwerker und Soldaten aus Bayern und dem Hunsrück. Alle hofften auf eine bessere Zukunft in Südamerika. Ein Feature von Anne Herrberg aus dem ARD-Studio Rio de Janeiro

AUDIO: 200 Jahre deutsche Einwanderung in Brasilien (25 Min)

Ab 1824 hatte das brasilianische Kaiserreich europäische Migranten aktiv angeworben. Die ersten Siedler - meist arme Bauern oder Handwerker - sollten die weiße Dominanz gegenüber der indigenen Bevölkerung und schwarzen Sklaven sicherstellen. Dass damit auch brutale Landkonflikte und Umweltzerstörung verbunden waren, darüber wird bis heute nicht gern geredet. Stattdessen präsentiert sich das deutsche Siedlungsgebiet als bayerisches Disneyland - mit Giebeldächern, künstlichem Fachwerk und echten Geranien. Ein Feature über 200 Jahre deutsch-brasilianische Geschichte.

Ein Feature aus Südamerika von ARD-Korrespondentin Anne Herrberg.