Zahl der Arbeitslosen im November geringfügig gesunken
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November im Vergleich zum Vormonat geringfügig um 8.000 gesunken. Die Quote lag wie im Oktober bei 5,3 Prozent. In den Tourismusregionen von SH und MV gibt es saisonbedingt einen leichten Anstieg. Einfluss hat überall die Erfassung der aus der Ukraine geflüchteten Menschen.
Die Arbeitslosenzahlen stiegen bundesweit gegenüber dem November des vergangenen Jahres um 117.000, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag wie im Oktober bei 5,3 Prozent, gegenüber November 2021 waren dies 0,2 Prozentpunkte mehr.
Niedersachsen: Zahl der Arbeitslosen nahezu konstant
Die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen zeigte sich im November mit 235.042 bei einem minimalen Anstieg um 0,3 Prozent nahezu konstant. Die Arbeitslosenquote blieb bei 5,4 Prozent. Die sonst übliche Herbstbelebung wurde durch die Erfassung von Geflüchteten aus der Ukraine überlagert. Bei einem Vergleich der zurückliegenden zwölf Monate mit dem Vorjahreszeitraum reduzierte sich die durchschnittliche Arbeitslosenzahl um 6,8 Prozent. Arbeitslose mit Schwerbehinderung profitierten aber weit weniger stark von der Erholung des Arbeitsmarktes, hier lag der Rückgang nur bei 3,9 Prozent, bedauert Johannes Pfeiffer, Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit. Er sieht darin verpasste Chancen im Kampf gegen den Fachkräftemangel.
SH: Arbeitsmarktflaute "saisonal üblich"
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Arbeitslosen um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat Oktober auf 82.600 gestiegen. Gegenüber dem November des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 6,1 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt momentan bei 5,2 Prozent, im November 2021 lag sie bei 4,9 Prozent. "In den touristisch geprägten Landkreisen des Landes sind im November - saisonal üblich - die Arbeitslosenzahlen überproportional gegenüber dem Vormonat Oktober angestiegen, in Nordfriesland um 12,3 Prozent und in Ostholstein um 11,1 Prozent", sagte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, in Kiel. Erfreulich seien aber die weiterhin stabile Personalnachfrage und der deutliche Zuwachs an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Bemerkenswert sei darüber hinaus, dass die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich abgenommen habe.
MV: Besonders in Tourismusregionen mehr Arbeitslose
Die Zahl der Arbeitslosen in Mecklenburg-Vorpommern ist im November gestiegen - auf jetzt 59.700 Menschen. Das entspricht einer landesweiten Arbeitslosenquote von 7,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Oktober zählt die Agentur für Arbeit im Land 1.400 weitere Arbeitslose. Besonders in den Tourismusregionen habe es einen deutlichen Anstieg gegeben - etwa im Landkreis Vorpommern-Rügen um 7,6 Prozent. Laut dem Chef der Bundesarbeitsagentur Nord Biercher ist das aber "saisonal typisch". Dass die aktuelle Arbeitslosenquote auch den Vorjahreswert "kräftig" übertrifft, liege, so Biercher weiter, auch im November an der Eingliederung ukrainischer Geflüchteter in die Grundsicherung. Während die Arbeitslosenquote im Land nach zwei Monaten nun also wieder steigt, stellt die Agentur für Arbeit gleichzeitig aber auch eine steigende Personalnachfrage im Land fest - speziell im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, sowie im Bau- und Gastgewerbe würden demnach Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesucht.
Hamburg: Arbeitslosigkeit weiter leicht rückläufig
Die Arbeitslosigkeit hat in Hamburg wieder leicht abgenommen - den dritten Monat in Folge.Insgesamt waren im November 74.087 Menschen arbeitslos gemeldet. Etwa 360 weniger als noch im Oktober. Das beeinflusst die Arbeitslosenquote allerdings nicht. Sie liegt weiterhin bei 6,9 Prozent. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind jetzt hier in der Stadt gut 2.700 Menschen mehr arbeitslos. Inzwischen können aber auch geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer Leistungen beim Jobcenter beantragen - und das haben inzwischen fast 5.000 getan. Gleichzeitig hatten aber nie mehr Menschen Arbeit in der Hansestadt: Insgesamt sind es 1.055.200 Frauen und Männer. Das ist ein Beschäftigungszuwachs um mehr als 30.000 Stellen innerhalb eines Jahres. Und Hamburger Unternehmen suchen noch immer Arbeitskräfte - fast über alle Branchen hinweg. Mehr als 12.000 Stellenangebote verzeichnete die Arbeitsagentur im November.