In Solingen hat die zentrale Trauerfeier für die Opfer des Messerangriffs begonnen. Bundespräsident Steinmeier sagte, die Tat mache fassungslos und habe das Land im Innersten getroffen. Er sprach sich für einen konsequenteren Umgang der Politik mit Flüchtlingen und Asylbewerbern aus. Alle Regeln, die es gebe und die gerade zusätzlich geschaffen würden, müssten umgesetzt werden. Zuvor hatte der Solinger Oberbürgermeister Kurzbach betont, dass es dem Terrorismus nicht gelungen sei, die Bevölkerung der Stadt zu spalten und einzuschüchtern. Solingen werde weiter in Freiheit leben. An der Gedenkveranstaltung nehmen auch Bundeskanzler Scholz, Bundestagspräsidentin Bas und NRW-Ministerpräsident Wüst teil. Nach der Feier soll es ein stilles Gedenken mit Kranzniederlegung am Tatort in der Innenstadt von Solingen geben.  Tatverdächtig ist ein 26 Jahre alter Mann aus Syrien, der als Flüchtling nach Deutschland gekommen war. Er soll drei Menschen getötet und acht verletzt haben.

In Sachsen und Thüringen haben die Landtagswahlen begonnen. Jüngsten Umfragen zufolge liegt in Sachsen die CDU vorn. In Thüringen könnte erstmals die AfD stärkste Kraft werden. Ihre Landesverbände werden sowohl in Thüringen als auch in Sachsen vom jeweiligen Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. In beiden Ländern wollen die anderen Parteien nicht mit der AfD koalieren. Das erst im Januar gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht könnte aus dem Stand ein zweistelliges Ergebnis erzielen und bei der Bildung der beiden Landesregierungen eine entscheidende Rolle spielen. SPD und Grünen werden einstellige Ergebnisse vorhergesagt, die FDP scheitert den Umfragen zufolge in beiden Landtagen an der Fünf-Prozent-Hürde.

Nach einer Gerichtsentscheidung gegen den Ausschluss einzelner Medien von der AfD-Wahlparty in Thüringen lässt die Partei die gesamte Presse nicht zur Veranstaltung nach der Landtagswahl zu. Ein Parteisprecher verwies auf organisatorische Probleme: Es gebe am Veranstaltungsort nicht genug Platz für alle Medienvertreter, die um Akkreditierung gebeten hätten. Stattdessen soll es Interview-Möglichkeiten mit AfD-Vertretern für Journalisten im Thüringer Landtag gegeben. Die Verlage von "Spiegel", "taz", "Welt" und "Bild" waren vor Gericht erfolgreich gegen den Ausschluss von der AfD-Wahlveranstaltung in Thüringen vorgegangen.

Die israelische Armee hat die Leichen von sechs Geiseln im Gazastreifen geborgen. Das gab das Militär heute früh offiziell bekannt. Nach stundenlanger Prüfung der Identität der Leichen herrsche nun Gewissheit. Die sechs Ermordeten seien gestern Abend in einem unterirdischen Tunnel im Gebiet Rafah im Süden des umkämpften Gazastreifens gefunden und nach Israel überführt worden, teilte die Armee weiter mit. Alle sechs Opfer waren demnach beim Überfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres in den Gazastreifen entführt worden. Einem Armeesprecher zufolge wurden sie erst kurz vor der Entdeckung ihrer Leichen von den Entführern getötet.

Im Gaza-Streifen hat die Kampagne zur Impfung Hunderttausender Kinder gegen das Polio-Virus offiziell begonnen. Gestern waren im Rahmen einer Pressekonferenz bereits die ersten Impfdosen verabreicht worden. Wie ein Krankenhaus bestätigte, wird die Maßnahme zunächst in mehreren Zentren und Schulen im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens durchgeführt. Das betrifft auch mehrere Flüchtlingsviertel. Anschließend soll die Kampagne auf andere Gebiete ausgeweitet werden. Aktuell ist gut eine Woche eingeplant, um rund 640.000 Kinder gegen das hochansteckende Virus zu impfen. Mit der israelischen Armee wurden dafür örtlich begrenzte Kampfpausen ausgehandelt. Vor kurzem war der erste Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren in dem Palästinensergebiet aufgetreten. Durch die Impfkampagne soll ein massiver Ausbruch der Krankheit vermieden werden.

Bei der Gedenkfeier zum 85. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen hat der polnische Präsident Duda erneut Entschädigung von Deutschland für die im Zweiten Weltkrieg erlittenen Schäden gefordert. In der Kleinstadt Wielun sagte Duda, Vergebung und Schuldanerkenntnis seien eine Sache, Wiedergutmachung des Schadens eine andere. Und dieser Punkt sei immer noch nicht geklärt. Der deutsche Überfall auf Polen am 1. September 1939 gilt als Beginn des Zweiten Weltkrieges. Noch vor dem Beschuss der Westerplatte bei Danzig wurde das Städtchen Wielun nahe der damaligen deutsch-polnischen Grenze von der deutschen Luftwaffe bombardiert. Schätzungen gehen von bis zu 1200 getöteten Zivilisten aus, die allein bei diesem Angriff ums Leben kamen. Während des gesamten Zweiten Weltkriegs kamen in Polen nach Schätzungen bis zu sechs Millionen Menschen ums Leben, die Hauptstadt Warschau wurde vollkommen zerstört. 

Nach einem tödlichen Autounfall in Hamburg-Billstedt Anfang der Woche hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen zwei Unfallfahrer erlassen. Wie eine Sprecherin NDR 90,3 bestätigte, wird ihnen ein illegales Rennen mit Todesfolge vorgeworfen. Die beiden 22- und 24-Jahre alten Männer sollen demnach mit bis zu 150 Kilometern pro Stunde und unter Drogeneinfluss unterwegs gewesen sein. Bei dem Unfall stießen sie mit dem Wagen einer Frau zusammen. Ein zwei Jahres altes Kind wurde dabei schwer verletzt und starb am Tag darauf. Nach NDR Informationen ist in einem der Unfallwagen eine Dashcam sichergestellt worden, die die Fahrt aufgezeichnet haben soll.

Überwiegend sonnig oder heiter und durchweg trocken. Höchstwerte: 21 bis 29 Grad. Morgen oft heiter, teils sonnig und verbreitet trocken. In Niedersachsen später regional Schauer und Gewitter möglich, bei 22 bis 30 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag regional Schauer und Gewitter, in Vorpommern heiter. 23 bis 31 Grad. Am Mittwoch ebenfalls zeitweise Schauer und Gewitter. 21 bis 32 Grad.