Umweltministerin Lemke lobt Beschlüsse der UN-Artenschutzkonferenz
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat im NDR Info Interview die Beschlüsse der UN-Artenschutzkonferenz COP16 in Kolumbien gelobt - unter anderem die Stärkung der Rechte indigener Völker und das Vorantreiben des Meeresschutzes.
"Gerade die Rechte indigener Völker zu stärken und vor allem ihre Rolle für den globalen Naturschutz anzuerkennen, ist ein Thema, über das jahrelang gerungen wurde - genauso wie über den sogenannten Vorteilsausgleich (...), auch hier ist ein Fonds beschlossen worden. Der Meeresschutz ist gestärkt worden. Diese Sachen würde ich wirklich nicht geringschätzen", sagte Lemke am Montag auf NDR Info.
"Es braucht Sicherheitskräfte, um die Natur zu schützen"
Lemke hält den eigentlich geplanten Biodiversitätsfonds nicht für die Universallösung. Die Probleme des globalen Naturschutzes lägen nicht in einer Weltnaturschutzkonferenz, sondern darin, dass illegaler Goldabbau und die Entwaldung im Amazonasgebiet weitergingen, so die Umweltministerin. Es seien die konkret Handelnden, die die Natur zerstörten. "Dafür braucht es dort vor Ort Sicherheitskräfte - teilweise bewaffnete Sicherheitskräfte, um die Natur zu schützen."
Keine Einigung zur weiteren Finanzierung des Artenschutzes
Die Weltnaturkonferenz COP16 war am Wochenende mit mehreren Beschlüssen, aber ohne Einigung über eine weitere Finanzierung des Artenschutzes zu Ende gegangen. Naturschutzorganisationen übten daran scharfe Kritik - der BUND sprach etwa von einem "Trauerspiel". Auch Greenpeace-Experte Jannes Stoppel zeigte sich über den Abschluss der Konferenz enttäuscht. Gleichzeitig habe es viele positive Elemente gegeben, betonte er. Darunter auch ein klares Signal an die anstehende Klimakonferenz in Baku, "dass man unbedingt Klimaschutz und Naturschutz stärker zusammenbringen muss".
An den Verhandlungen in Kolumbien hatten in den vergangenen zwei Wochen mehr als 20.000 Delegierte aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft teilgenommen.