Post-Warnstreik im Norden auch am Donnerstag
Den dritten Tag in Folge waren Beschäftigte bei der Deutschen Post dazu aufgerufen, nicht zu arbeiten. Am Donnerstag waren im Norden Paket- und Briefverteilzentren in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen betroffen.
Am Dienstag waren die Großstädte dran, am Mittwoch folgten die ländlichen Regionen und am Donnerstag die Paketzentren: Ver.di hat Post-Mitarbeitende in ganz Deutschland zum Warnstreik aufgerufen. Am Donnerstag wurden in Norddeutschland Paketzentren in Hannover, Bremen und Neustrelitz sowie die Briefverteilzentren in Bremen, Oldenburg, Osnabrück, Hannover, Celle, Braunschweig und Göttingen bestreikt.
"Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.
Streiks seit Dienstag
Am Mittwoch war bei der Post im Norden in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gestreikt worden. Am Dienstag hatten nach Angaben der Gewerkschaft ver.di etwa 1.000 Beschäftigte aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die Arbeit niedergelegt.
Rund 1,2 Millionen Briefsendungen und 120.000 Pakete seien deshalb verspätet ausgeliefert worden. Bundesweit hätten sich 8.000 Mitarbeitende am Ausstand beteiligt, so ver.di. Die Post sprach davon, dass aufgrund des Warnstreiks insgesamt rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Paket- und Briefsendungen nur verzögert abgeholt oder ausgeliefert werden konnten.
Nächste Verhandlungen ab 12. Februar geplant
Im Tarifkonflikt bei der Post waren die Parteien in der zweiten Verhandlungsrunde vergangene Woche ohne Ergebnis auseinandergegangen. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit gut 170.000 Beschäftigten sieben Prozent mehr Geld und drei Tage mehr Urlaub, für ver.di-Mitglieder sogar einen Tag mehr.
Die Post klagt dagegen über zu hohe Kosten im deutschen Brief- und Paketgeschäft und hat bislang kein konkretes Angebot vorgelegt. Der Spielraum für Lohnerhöhungen sei sehr gering, hieß es. Das Unternehmen forderte "wirtschaftlich vertretbare Lohnsteigerungen" und bezeichnete den Warnstreik als unnötig. Man habe schon angekündigt, in der kommenden Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen, so die Post. Die Verhandlungen sollen am 12. Februar fortgesetzt werden.