Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrart leitet das NATO-Hauptquartier des Multinationalen Korps Nordost in Stettin. Er steht Soldaten aus 22 Nationen vor. Im Gespräch mit Carsten Schmiester erläutert er, wie unwirklich ihm die Situation kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine vorkam - auch nach 40 Dienstjahren bei der Bundeswehr. Es herrsche eine "angespannte, aber auch gelassene Souveränität" in seinem Hauptquartier. Seine Soldaten und die Menschen im Baltikum fühlten sich bedroht. Auftrag ist eine "rund um die Uhr"-Einsatzbereitschaft, um die nordöstliche Flanke der NATO in Polen und den drei baltischen Staaten zu beobachten. General von Sandrart ist sich sicher: "Russland ist noch lange nicht geschlagen", aber er zeigt sich auch zuversichtlich, dass der Krieg in fünf Jahren beendet sein kann.