VIDEO: Hochwasserwelle der Elbe nähert sich dem Höchststand (2 Min)

Elbe-Hochwasser im Norden: Keine größere Schäden

Stand: 27.09.2024 20:55 Uhr

Das Elbehochwasser hat in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein seinen Scheitel erreicht. Anders als in Sachsen und Sachsen-Anhalt bleiben große Überflutungen aus.

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt erwartete den Hochwasserscheitel der Elbe bei Lauenburg am Freitagabend. Am Pegel Hohnstorf betrug der Wasserstand 5,94 Meter, ehe er am Wochenende kontinuierlich sinkt. Der Pegel Boizenburg in Mecklenburg-Vorpommern stand am Freitagabend bei 3,46 Metern. Auch dort soll der Wasserstand ab dem Wochenende rasch sinken. 

Keine Überflutungsgefahr in Lauenburg

Für die Stadt Lauenburg bestehe keine Gefahr, sagte der Leiter des Ordnungsamts, Christian Asboe. Erst ab einem Wasserstand von mehr als sieben Metern werde die tiefliegende Unterstadt überflutet. Auch in Mecklenburg-Vorpommern gibt das zuständige Umweltministerium Entwarnung. "Trotz der Regenfälle der vergangenen Tage bleibt die Lage im Land weiter stabil", hatte Umweltminister Till Backhaus bereits am Donnerstag erklärt. Die Alarmstufe 1, die bei einem Pegelstand von 5 Meter ausgelöst wird, sei aktuell nicht zu erwarten.

Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt werde die Situation weiterhin überwachen und bei Bedarf die Öffentlichkeit informieren. Minister Backhaus zeigte sich dankbar für die gute Zusammenarbeit zwischen den Elbe-Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Niedersachsen erwartet kein so großes Hochwasser wie etwa 2002

Auch in Niedersachsen rechneten die Deichverbände und der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg mit keinem so großen Hochwasser wie 2002, 2006 oder 2013. "Die Böden sind momentan nicht extrem gesättigt und die Elbe in Niedersachsen hat derzeit niedrige Wasserstände und damit große Kapazitäten für die zu erwartenden Wassermassen", hieß es zuletzt vom NLWKN.

In Deutschland nimmt ab Überschreiten der Alarmstufe 1 an einem Vorhersagepegel die Hochwasservorhersagezentrale Elbe in Magdeburg die Arbeit auf. Aktuelle Informationen können auf dem länderübergreifenden Hochwasserportal eingesehen werden.

Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. © dpa Bildfunk Foto: Britta Pedersen
AUDIO: Umweltministerin Lemke: Hochwasserschutz ist besser als früher (8 Min)

"Jahrhundertflut" 2002 erreichte auch Norddeutschland

Vor dem Elbe-Hochwasser vor 22 Jahren hatte es im Ost-Erzgebirge mehr als 300 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit geregnet. Zunächst hatte sich die Flutwelle von Tschechien kommend durch Dresdens Altstadt gewälzt, ehe sie am 21. August 2002 Norddeutschland erreichte - neun Tage nach den heftigen Niederschlägen im Erzgebirge und drei Tage, nachdem für die betroffenen Landkreise in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern Katastrophenalarm ausgerufen worden war. Hitzacker in Niedersachsen wurde damals besonders stark von den Wassermassen getroffen. Insgesamt richtete die "Jahrhundertflut" einen Schaden von 11,6 Milliarden Euro an.

Weitere Informationen
Eine Straßensperre wegen Hochwasser. © picture alliance/dpa | Daniel Vogl Foto: Daniel Vogl

Pegelstände: So viel Wasser führen Elbe, Weser, Ems und andere Flüsse

Wie ist die Hochwasserlage und wie sind die Pegelstände von Flüssen in Ihrer Region? Die aktuelle Lage im Überblick. mehr

Zwei Landschaftspfleger schütten einen Bieberbau zu. © Screenshot
1 Min

Hochwasserschutz: Biber werden aus Deichen vertrieben

Der Flusspegel der Hunte wurde extra abgesenkt, damit die Experten die Eingänge der Bauten besser finden. 1 Min

Wetterexperte Frank Böttcher im Interview. Er ist ein Mann im mittleren Alter, mit einer hohen Stirn und grauen Haaren. Er trägt eine Brille mit ovalen Gläsern auf der Nase. © Screenshot
10 Min

Interview mit Frank Böttcher: Heftige Regenfälle durch Klimawandel bedingt

Der Wetterexperte befürchtet, dass das Hochwasser Schadstoffe in die Flüsse spülen könnte. 10 Min

Sandsäcke und ein Warnschild während Hochwassers © Colourbox Foto: -

"Gebot der Stunde": Land investiert Rekordsumme in Hochwasserschutz

Niedersachsen stockt das Sondervermögen um 250 Millionen Euro auf. Fokus liegt auf Personal und einem Großprojekt im Harz. mehr

Stadtgebiet von Bohumín-Pudlov. Im oberen Teil rechts ist das Umspannwerk zu sehen, das wegen Überschwemmung stillgelegt wurde. © picture alliance/dpa/CTK | Sznapka Petr Foto: Sznapka Petr
3 Min

Kommentar zum Hochwasser: "Klimakrise ist jetzt und hier"

Der Klimakrise seien politische Verhandlungen egal, meint Yasmin Appelhans. Es müsse jetzt mehr getan werden: Städte zu Schwammstädten umbauen, mehr Überflutungsgebiete - und weniger CO2-Ausstoß. 3 Min

Feuerwehrleute gehen über einen Schutzdamm aus Sandsäcken.  Foto: Lars Gröning

Land unter: Die Jahrhundertflut an der Elbe

Starkregen lässt Elbe und Nebenflüsse im Sommer 2002 extrem anschwellen. Am 21. August erreicht die Flutwelle Norddeutschland. mehr

Hochwasser, Hitzacker, 2002, Elbe, Elbhochwasser

Jahrhunderthochwasser 2002 entlang der Elbe im Norden

Tausende Helfer kämpfen im Sommer 2002 gegen die Naturgewalt an, Anwohner müssen in Notunterkünften ausharren. Bildergalerie

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | NDR Info | 26.09.2024 | 15:30 Uhr

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

NDR Info auf WhatsApp - wie abonniere ich die norddeutschen News?

Informieren Sie sich auf dem WhatsApp-Kanal von NDR Info über die wichtigsten Nachrichten und Dokus aus Norddeutschland. mehr

Eine Frau schaut auf einen Monitor mit dem Schriftzug "#NDRfragt" (Montage) © Colourbox

#NDRfragt - das Meinungsbarometer für den Norden

Wir wollen wissen, was die Menschen in Norddeutschland bewegt. Registrieren Sie sich jetzt für das Dialog- und Umfrageportal des NDR! mehr

Mehr Nachrichten

Boris Pistorius spricht in ein Mikrofon © picture alliance/dpa | Sven Hoppe Foto: Sven Hoppe

Pistorius: "Stehe nicht für Kanzlerkandidatur zur Verfügung"

Das erklärte der Verteidigungsminister in einer Videobotschaft. Zuvor bekam der SPD-Politiker im ARD-DeutschlandTrend deutlich mehr Zustimmung als Kanzler Olaf Scholz. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?