Arbeitslosenzahlen für Mai: Eher schwache Frühjahrsbelebung
Die Frühjahrsbelebung auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist im Mai relativ schwach ausgefallen. Die Arbeitslosenzahl liegt bundesweit um rund 179.000 Personen und 0,3 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr. Im Norden hat Hamburg weiterhin die höchste Arbeitslosenquote.
- Arbeitsmarkt Niedersachsen
- Arbeitsmarkt Schleswig-Holstein
- Arbeitsmarkt Mecklenburg-Vorpommern
- Arbeitsmarkt Hamburg
Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Mai auf rund 2,723 Millionen gesunken, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Das waren rund 27.000 Personen weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank verglichen mit April um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent. In den norddeutschen Bundesländern zeigen sich ähnliche Tendenzen.
Niedersachsen: Rund 257.000 Arbeitslose
In Niedersachsen ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai im Vergleich zum April um gut 3.200 auf rund 257.000 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 5,7 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen allerdings um rund 11.300 - die Quote lag damals bei 5,6 Prozent. Wesentlicher Grund für die Zunahme an Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr sei die konjunkturell angespannte Situation am Arbeitsmarkt, teilte die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Arbeitsagentur mit.
Schleswig-Holstein: Quote sinkt auf 5,5 Prozent
Auch in Schleswig-Holstein ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai im Vergleich zum April gesunken - um knapp 1.900 auf rund 89.500 Menschen. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 5,5 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,4 Prozent. Damals waren rund 3.800 Menschen weniger ohne festen Job gemeldet.
Schleswig-Holsteins Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) betonte, "besonders in den touristisch geprägten Kreisen Dithmarschen, Nordfriesland und Ostholstein ist die Arbeitslosenquote im Mai weiter zurückgegangen". Die Sommersaison sei bereits gut gebucht, aber Schleswig-Holstein profitiere auch von einem Kurzreisen-Trend.
MV: "Durchaus bemerkenswerte Entwicklung"
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai im Vergleich zum April um knapp 2.000 auf rund 62.700 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote verringerte sich damit um 0,3 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote im Mai bei 7,5 Prozent. "Vor dem Hintergrund der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen eine durchaus bemerkenswerte Entwicklung, die zeigt, dass Arbeits- und Fachkräfte in Mecklenburg-Vorpommern gesucht und von hiesigen Unternehmen eingestellt werden", sagte Thomas Letixerant von der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit.
"Bereits im April hatten wir durch den Saisonauftakt im Tourismusgewerbe einen deutlichen Rückgang der Beschäftigungslosigkeit registrieren können", so Thorsten Nappe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund. "Diese Entwicklung setzt sich im Mai offensichtlich fort."
Hamburg: Arbeitsagentur spricht von stabiler Lage
In Hamburg ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai im Vergleich zum April um 700 auf rund 86.800 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 7,8 Prozent zurück. Im Vorjahresvergleich ist die Quote aber gestiegen. Im Mai 2023 lag sie bei 7,2 Prozent. Dennoch spricht Sönke Fock, Chef der Arbeitsagentur Hamburg, insgesamt von einer stabilen Lage. Lange Zeit habe man auf die übliche Frühjahrsbelebung warten müssen, nun sei sie angelaufen. Es hätten mehr Menschen einen Job, aber der Anstieg sei gering, so Fock weiter. "Dies ist in Betrachtung der derzeitigen Lage zu erwarten gewesen, doch es ist eine gute Botschaft, dass Betriebe nach wie vor den Beschäftigtenstand aufbauen und auch ihre Beschäftigten halten."