Eine SPD-Flagge weht bei der Wahlkampf-Veranstaltung der SPD Niedersachsen im Stadtgarten. © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt
Eine SPD-Flagge weht bei der Wahlkampf-Veranstaltung der SPD Niedersachsen im Stadtgarten. © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt
Eine SPD-Flagge weht bei der Wahlkampf-Veranstaltung der SPD Niedersachsen im Stadtgarten. © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt
AUDIO: Hamburger SPD sperrt Genossen für drei Monate (1 Min)

Zwei Harburger SPD-Mitglieder dürfen nicht bei Bürgerschaftswahl antreten

Stand: 06.09.2024 13:08 Uhr

Der Landesvorstand der Hamburger SPD geht hart gegen zwei türkisch-stämmige Parteimitglieder aus Harburg vor. Die beiden dürfen unter anderem nicht für die Bürgerschaftswahlen kandidieren. Anlass sind Anschuldigungen wegen beschädigter Wahlplakate.

Statt auf Vermittlung setzt Hamburgs SPD-Spitze auf Konfrontation: Bei einer Sondersitzung hat der SPD-Landesvorstand den beiden aufstrebenden Sozialdemokraten für drei Monate alle Parteitätigkeiten verboten. Das steht in dem vertraulichen Beschluss, der NDR 90,3 vorliegt. Harburgs SPD-Vize-Kreischefin und ein Distriktchef - beide mit türkischen Wurzeln - dürfen auch nicht bei der Bürgerschaftswahl antreten.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Gegen sie ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen Sachbeschädigung von SPD-Wahlplakaten konkurierender Genossen. Diese hatten die Deutsch-Türken beschuldigt.

SPD-Landesverband: "Erhebliches Risiko"

Der 33-köpfige SPD-Landesvorstand begründet, es bestehe ein "erhebliches Risiko", dass bei deren Kandidatur "Vorwürfe im Wahlkampf (...) instrumentalisiert und gegen die Partei insgesamt verwandt werden können". Insider sagen dagegen, dass deutsche Harburger Genossen mit ihren türkisch-stämmigen Genossen abrechnen wollen. Die SPD wirft den beiden auch vor, "aggressiv an die Öffentlichkeit getreten" zu sein. Sie hatten im NDR ihre Unschuld bei den noch unbewiesenen Vorwürfen beteuert.

Anwalt der Beschuldigten bedauert Eskalation

Hamburgs SPD-Landesverband lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Es handle sich um "interne Mitgliederangelegenheiten". Der Anwalt der beiden Beschuldigten bedauert die Eskalation. In Deutschland gelte doch erst einmal die Unschuldsvermutung. Die beiden Parteimitglieder wollen sich vorerst nicht zu dem Verbot ihrer Parteitätigkeit äußern.

Weitere Informationen
Fahnen der SPD wehen beim Landesparteitag der SPD vor einer Veranstaltungshalle. © dpa-Bildfunk Foto: Patrick Seeger

SPD Harburg: Parteiordnungsverfahren gegen türkisch-stämmige Hoffnungsträger?

Zwei führenden Mitgliedern soll die Wahrnehmung ihrer Rechte in der Partei für drei Monate untersagt werden. (02.09.2024) mehr

Ein leeres Rednerpult mit der Aufschrift SPD. © picture alliance / Panama Pictures | Dwi Anoraganingrum Foto: Dwi Anoraganingrum

Streit zwischen Mitgliedern der SPD Harburg eskaliert

Wurden türkisch-stämmige SPD-Mitglieder im Vorfeld der Kandidatenaufstellung für die Bürgerschaftswahl in Hamburg gezielt angeschwärzt? Ein Anwalt vermutet das. (22.07.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 06.09.2024 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

SPD

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Briefumschlag mit Geldscheinen steckt zwischen Fußballschuhen, die auf der Auswechselbank eines Sportplatzes stehen. © imago images/Hanno Bode

17 Fußballspiele womöglich manipuliert - auch in Hamburg

Eine Reihe unterklassiger Fußballpartien soll laut "Hamburger Morgenpost" zum Zweck des Wettbetrugs beeinflusst worden sein. Der DFB ist alarmiert. mehr