Zahl der Baugenehmigungen geht in Hamburg stark zurück
In Hamburg beschleunigt sich die Talfahrt beim Wohnungsbau. Die Zahl der Baugenehmigungen hat sich nach Informationen von NDR 90,3 in den ersten neun Monaten dieses Jahres halbiert.
Das Ziel des Hamburger Senats sind 10.000 Baugenehmigungen pro Jahr. In den Hamburger Bezirken wurden bis September aber nur rund 3.700 Wohnungen genehmigt - im gleichen Vorjahreszeitraum waren es etwa 7.300. Das ist negativ, denn diese Halbierung kann für steigende Mieten sorgen, weil der Zuzug nach Hamburg auch wegen der Flüchtlinge anhält. Vor allem bricht die Genehmigung von frei finanzierten Miet- und von Eigentumswohnungen zusammen.
Mehr Sozialwohnungen gefördert
Positiv ist: Nach Informationen von NDR 90,3 wurden mehr Sozialwohnungen gefördert. Aus der Stadtentwicklungsbehörde heißt es: "Wir werden dieses Jahr deutlich über der Marke von 2.000 Sozialwohnungen landen." Das wurde im vergangenen Jahr verfehlt. Positiv ist auch, dass 13.000 schon lange genehmigte Wohnungen endlich in den Bau gehen. Der sogenannte Bauüberhang von genehmigten Wohnungen ohne einen Baubeginn sank von rund 25.000 auf rund 12.000. Doch neue Genehmigungen bleiben aus.
Wohnungsbauverband: "Zahlen desaströs"
Andreas Breitner, Chef des Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen, sagt: "Immerhin bietet der soziale Wohnungsbau die Chance, der Krise beim Neubau wenigstens etwas entgegenzusetzen. Das liegt auch an der deutlich gestiegenen Förderung durch Hamburg. Ansonsten sind die Zahlen desaströs. Sie belegen, dass wir in eine große Wohnungsnot in einigen Jahren hineinsteuern." Der Bund müsse jetzt reagieren und umgehend ein massives Förderprogramm auflegen.