Zahl der Abschiebungen in Hamburg gestiegen
In Hamburg hat die Zahl der Abschiebungen bis November in diesem Jahr bereits die Gesamtzahl des Vorjahres überschritten. Bisher wurden rund 1.500 Menschen abgeschoben, darunter 220 Straftäter.
Zuletzt hatten in Hamburg einzelne Fälle von Abschiebungen aus einem Frauenhaus oder aus dem Kirchenasyl heraus für viel Kritik gesorgt. Nun tritt die Innenbehörde dem Eindruck entgegen, es würden vor allen Dingen besonders schutzbedürftige Menschen abgeschoben.
Grote will vor allem Straftäter abschieben
Höchste Priorität hat laut Innensenator Andy Grote (SPD) die Rückführung von Straftäterinnen und Straftätern. In diesem Jahr sei das mehr als 220 Mal gelungen - darunter auch in spektakulären Fällen. Unter anderem wurde nach Verbüßung von zwei Dritteln der Haft ein Mann in die Türkei abgeschoben, der 2016 in einer Eidelstedter Bäckerei seine Frau mit kochendem Wasser übergossen und dann mit einem Messer getötet hatte.
Beratungen über Flüge nach Afghanistan
Auch mehrere verurteilte Straftäter aus Afghanistan warten in Hamburg auf ihre Rückführung. Bei einem ersten Abschiebeflug im August waren sie nicht an Bord. Ab Mittwoch berät die Innenministerkonferenz über weitere Flüge nach Afghanistan.
Weniger Geflüchtete kommen nach Hamburg
Gleichzeitig sind deutlich weniger Geflüchtete und Asylbewerber und -bewerberinnen neu nach Hamburg gekommen. 13.600 Menschen sind bis Ende Oktober in Hamburg neu registriert worden - 28 Prozent weniger als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Die Zahlen beinhalten sowohl Menschen, die Asyl beantragen, als auch Kriegsflüchtlinge - beispielsweise aus der Ukraine.