Vor einem halben Jahr: Amoklauf bei Zeugen Jehovas in Hamburg
Auf den Tag genau vor einem halben Jahr erschoss ein Mann in Hamburg sieben Menschen - und sich selbst. Innensenator Andy Grote (SPD) bezeichnete diesen Amoklauf als das schlimmste Verbrechen der jüngeren Geschichte der Stadt. Und es bleibt weiter unklar, ob die Tat hätte verhindert werden können.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft beschäftigt sich auch ein halbes Jahr nach dem Amoklauf weiter mit der Aufarbeitung. Ermittelt wird gegen einen Mitarbeiter der Waffenbehörde. Er soll wichtige Hintergrundinformationen über den späteren Amokläufer Philipp F. nicht ordnungsgemäß weitergegeben haben. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn deshalb wegen fahrlässiger Tötung.
Ermittlungen dauern an
Auch die Rolle des Hanseatic Gun Clubs wird untersucht. In dem Club hatte Philipp F. trainiert. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass er eine wichtige Sachkundeprüfung nicht bestanden hatte. Ein Zeugnis, das zwingend für die Erteilung einer Waffenbesitzkarte notwendig ist. Weil der Club ihm dieses Zeugnis dennoch blanko ausgestellt haben soll, wird nun gegen drei Mitarbeiter des Clubs ermittelt.
Die Überlebenden des Amoklaufs sind auch Monate nach der Tat noch von dem Erlebten gezeichnet. Körperlich haben sich zwar einige von ihnen erholt. Aber: Es sind vor allem die psychischen Wunden, mit denen einige zu kämpfen haben.